Stampermühle in Kleinbundenbach: Fische und Gänse im neuen Glanz!

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Michael Maul plant, ab 2025, die Wiederbelebung der Stampermühle in Kleinbundenbach mit Forellenzucht und Gastronomie.

Michael Maul plant, ab 2025, die Wiederbelebung der Stampermühle in Kleinbundenbach mit Forellenzucht und Gastronomie.
Michael Maul plant, ab 2025, die Wiederbelebung der Stampermühle in Kleinbundenbach mit Forellenzucht und Gastronomie.

Stampermühle in Kleinbundenbach: Fische und Gänse im neuen Glanz!

Die Wiederbelebung der Stampermühle in Kleinbundenbach nimmt Formen an. Michael Maul aus Landau ist der Initiator dieses ambitionierten Projekts, das bereits 2021 seinen Anfang nahm. Nach fast vier Jahren voller bürokratischer Hürden stehen nun die Zeichen auf Erneuerung. Mit einer geplanten Investition von drei Millionen Euro soll hier nicht nur die alte Mühle wiedereröffnet werden, sondern auch eine moderne Aquakultur zur Forellenzucht entstehen. Ab 2025 sind auf der Stampermühle jährlich 100 Tonnen Forellen in Planung, und auch die Zucht von Gänsen ist vorgesehen.

Doch diese verheißungsvolle Entwicklung steht im Kontext einer stagnierenden Aquakultur in Deutschland. Während die Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten weltweit steigt, schlägt sich dies nicht in den deutschen Produktionszahlen nieder. Der Deutsche Fischereiverband (DFV) stellt fest, dass strenge Gesetze und komplizierte bürokratische Regelungen wie das Wasser-, Natur- und Fischseuchenrecht die Branche hemmen. Die Unsicherheiten, die aus diesem Regelwerk resultieren, erschweren vielen Betrieben die tatsächliche Nutzung ihres Potenzials. Ein Beispiel dafür ist die Muschelproduktion in Schleswig-Holstein, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat. Im vergangenen Jahr produzierten die Aquakulturbetriebe in Deutschland nur rund 35.200 Tonnen, also weniger als vor über einem Jahrzehnt mit etwa 39.200 Tonnen.

Die Herausforderungen sind vielfältig und beleuchten die Diskrepanz zwischen dem globalen Bedarf und der regionalen Produktion. Dazu zählt der hohe Druck durch natürliche Fressfeinde wie Kormorane und Otter, die den Beständen zusetzen, und die unzureichenden Abwehrmaßnahmen, die den Betrieben zur Verfügung stehen. Um dem entgegenzuwirken, fordert der DFV einen grundlegenden Bürokratieabbau, insbesondere im Hinblick auf den bevorstehenden Deutschen Fischereitag in Hamburg.

Bürokratie als Wachstumsbremse

Eine umfassende Studie zeigt, dass der Selbstversorgungsgrad Deutschlands mit Fischerzeugnissen aus Aquakultur erheblich erhöht werden könnte. Dennoch stagniert die Erzeugung seit Jahren, was nicht zuletzt auf die komplexen Genehmigungsprozesse und wirtschaftlichen Unsicherheiten zurückzuführen ist. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages plädiert daher für die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Aquakultur am Thünen-Institut. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse in praxisnahe Lösungen umzusetzen und die bestehenden rechtlichen Hemmnisse abzubauen. Eine Vorstudie zur rechtlichen Grundlage der Aquakultur wird derzeit durchgeführt, um die bürokratischen Herausforderungen zu analysieren und eventually konkret umsetzbare Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

Mit all diesen Erkenntnissen und Entwicklungen im Rucksack möchten die Betreiber der Stampermühle nicht nur ein Stück Tradition zurückbringen, sondern auch Zukunft gestalten. Die Kombination aus Gastronomie und modernem Fischzuchtbetrieb könnte ein neues Kapitel in der regionalen Wirtschaft aufschlagen und damit nicht nur den Einfluss der Bürokratie auf die Branche ad absurdum führen, sondern auch ein gutes Händchen für nachhaltige Ernährung zeigen.

Die Wiederbelebung der Stampermühle bringt nicht nur frischen Wind in die Region, sondern könnte auch dazu beitragen, die Aquakultur in Deutschland wieder ins Rollen zu bringen. Nutzen wir die Chance, die uns diese Initiative bietet!