Stadtwerke Flensburg: Erfolgreiche Kundenbilanz trotz Umsatzrückgang!

Stadtwerke Flensburg: Erfolgreiche Kundenbilanz trotz Umsatzrückgang!
Die Stadtwerke Flensburg ziehen eine Bilanz für das Jahr 2024, die viel zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregt. Trotz eines Rückgangs bei Umsatz und Gewinn hat das Unternehmen den Fokus auf Privatkunden ausgeweitet, wodurch die Zahl der Strom- und Erdgaskunden auf rund 70.000 gestiegen ist – ein neuer Rekord. Insgesamt hat Geschäftsführer Dirk Thole angedeutet, dass man mit einem Gewinn von zuletzt rund 10 Millionen Euro in einem Jahr, in dem über 100 Millionen Euro Gewinn in der Energiekrise erzielt wurden, eine stabile Basis geschaffen hat. Ob das Vertrauen der Kunden weiterhin hoch bleibt, wird sich zeigen, aber die Stadtwerke sind nun krisensicher aufgestellt, und die Eigenkapitalquote wurde gestärkt. (NDR)
Die Veränderungen im Geschäftsfeld sind vielschichtig. Die Stadtwerke mussten sich von Großkunden trennen, was zu einem Umsatzeinbruch um etwa ein Drittel führte. Besonders schmerzhaft war der Verlust von Fjord Paper als Erdgas-Großkunde. Auch der örtliche Busverkehr hat mit hohen Investitionskosten für den Elektroantrieb und den neuen Betriebshof zu kämpfen. Flutschäden am Hafen haben zusätzlich für rote Zahlen gesorgt, während der Absatz von Fernwärme leicht rückläufig ist. Ein Lichtblick ist jedoch das Wachstum im Bereich Telekommunikation mit über 16.000 Glasfaserkunden. Der Rückgang der CO2-Emissionen zeigt zudem ein positives Engagement für die Umwelt, wenngleich die geplante Klimaneutralität bis 2035 weiterhin herausfordernd bleibt.
Strompreise und ihre Bestandteile
Ein weiterer Aspekt, der zur Diskussion steht, sind die Strompreise. Diese setzen sich aus drei Teilen zusammen: dem reinen Energiepreis, den Netznutzungsentgelten und den Steuern sowie gesetzlichen Abgaben. Letztere machen mittlerweile über 50% des Strompreises aus und sind damit der größte Kostenfaktor. Diese Entwicklung wurde durch erhebliche Steigerungen der gesetzlichen Abgaben in den letzten Jahren verstärkt, was die Verteilung der Stromkosten verändert hat. Während die Stadtwerke Flensburg bei den anderen beiden Preisbestandteilen Einfluss nehmen können, sind sie beim Thema Steuern und Abgaben auf die Vorgaben des Gesetzgebers angewiesen. Dies zeigt uns, wie stark die externen Rahmenbedingungen das Geschäft beeinflussen können. (Stadtwerke Flensburg)
Klimaziele bis 2035
Ein zukunftsweisendes Projekt der Stadtwerke Flensburg ist der umfassende Transformationsplan zur Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung. Ziel ist es, bis 2035 zu 100% CO2-neutrale Fernwärme zu liefern – das ist zehn Jahre früher als im aktuellen Klimaschutzgesetz gefordert. Laut dem Ratsbeschluss aus Dezember 2022 plant man, über 90% der Haushalte in Flensburg mit dieser umweltschonenden Wärme zu versorgen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, sind umfassende Anpassungen am mehr als 700 Kilometer langen Fernwärmenetz erforderlich. Eine Analyse des Fernwärmebedarfs unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren sorgt für eine solide Grundlage.
Der Transformationsplan wird in vier Phasen umgesetzt, wobei jede Phase vier Jahre dauert. Sie umfasst unter anderem den Bau von Großwärmepumpen und die Aufrüstung bestehender Anlagen, um die erforderlichen Temperaturziele zu erreichen. Finanzierungsmittel kommen zu 40% aus Fördermitteln, der Rest wird durch Eigenkapital und Kredite gedeckt. Man peilt die frühzeitige Fertigstellung des Projekts und die erste grüne Wärmeversorgung bis 2027 an. (Handelsblatt)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadtwerke Flensburg in einer herausfordernden Zeit agieren, aber auch neue Chancen ergreifen. Ob mit ambitionierten Klimazielen oder dem Fokus auf Privatkunden, es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das Unternehmen weiterentwickelt. Dabei zeigt sich immer wieder: Mit einem guten Händchen kann man auch in stürmischen Zeiten Kurs halten!