Klimaziele in Lübeck: Soziale Vermieter am Rand der Zahlungsunfähigkeit!

Klimaziele in Lübeck: Soziale Vermieter am Rand der Zahlungsunfähigkeit!
In Lübeck brodelt es in der Diskussion um Klimaschutz und bezahlbares Wohnen. Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), zeigt sich alarmiert über die Herausforderungen, die soziale Vermieter meistern müssen. Diese Wohnungsunternehmen, die über Jahrzehnte hinweg Wohnraum günstig anbieten, sehen sich einem enormen Druck gegenüber, ihre Gebäudebestände klimaneutral zu machen. Doch wie soll das angesichts der hohen Kosten gelingen? Vermieter-Ratgeber berichtet, dass die kommunale Wohnungsgesellschaft TRAVE einen kolossalen Betrag von 837 Millionen Euro benötigt, um diese Klimaneutralitätsziele bis 2035 zu erreichen.
Eine massive Sanierungsaktion steht an: Von etwa 8.600 Wohnungen müssen circa 6.000 aufwendig überholt werden. Doch hier beginnt auch das Dilemma: Um das notwendige jährliche Investitionsvolumen von 40 auf 80 Millionen Euro zu verdoppeln, wäre ein Jahresüberschuss von mehr als 3 Millionen Euro nötig, was vor dem aktuellen wirtschaftlichen Hintergrund als utopisch gilt. Laut Verbandsbüro könnte dies zu einem Anstieg der Mieten führen — um bis zu 1,50 Euro pro Quadratmeter. Für Mieter, die bereits unter hohen Energiekosten leiden, ist dies eine bedrohliche Entwicklung.
Ein Balanceakt zwischen Klima und Kosten
Das eigentliche Problem liegt im Spannungsfeld zwischen den ambitionierten Klimazielen und den anhaltend steigenden Mietkosten. „Wir können nicht einfach die Mieten erhöhen, ohne die Mieter und deren finanzielle Situation zu berücksichtigen“, so Breitner. In der Tat gibt es bereits Stimmen, die die Realisierbarkeit des Ziels, bis 2035 klimaneutral zu werden, in Frage stellen. Umweltsenator Ludger Hinsen hat bereits Bedenken geäußert, dass ein festes Festhalten an diesem Ziel den Neubau von Wohnungen stoppen könnte.
Als ob das nicht genug wäre, stehen soziale Vermieter auch vor der Herausforderung, dass Land und Bund sich bisher wenig bereit zeigen, zusätzliche Kosten zu übernehmen. Dadurch wird der Spagat zwischen dem notwendigen Klimaschutz und der Verantwortung gegenüber den Mietern weiter erschwert. Der Deutsche Mieterbund hebt hervor, dass die aktuelle Sanierungsrate auf einem Rekordtief verharrt und die Mietenden oft die Hauptlast durch steigende Warmmieten tragen.
Was kann helfen?
Die Diskussion um die Modernisierungsumlage steht im Raum, die laut bestimmten Studien von 8% auf 3% gesenkt werden sollte, um eine faire Kostenverteilung zwischen Mietenden, Vermietenden und dem Staat zu gewährleisten. Dies könnte die finanzielle Belastung der Mieter senken und Anreize für sozialverträgliche Sanierungen schaffen.
- Absenkung der Modernisierungsumlage auf 3%
- Vermietende dürfen staatliche Fördermittel behalten
- Erhöhung der Fördersätze für umfassende Sanierungen
Der VNW, als Dachverband für 467 Wohnungsgenossenschaften in Norddeutschland, betont die Notwendigkeit langfristiger Strategien und innovativer Finanzierungsansätze, um eine faire Lösung für alle Beteiligten zu finden. Nazira석, die aktuelle Diskussion zeigt, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und der Klimaschutz Hand in Hand gehen müssen, andernfalls sind Konflikte vorprogrammiert.