Krawall im Wald: Rothirsche kämpfen um die Vorherrschaft!
Erfahren Sie mehr über die faszinierende Natur Nordfrieslands: Rothirsche, seltene Sumpfohreulen und Naturschutzgebiete im Norden.

Krawall im Wald: Rothirsche kämpfen um die Vorherrschaft!
In Schleswig-Holstein stehen im Herbst beeindruckende Naturereignisse auf der Agenda. In der Nähe von Neumünster verwandelt sich eine Waldlichtung in einen Schauplatz dramatischer Kämpfe der Rothirsche. Ihr eindrucksvolles Röhren und das Gehörn der Geweihe sorgen für eine einzigartige akustische Kulisse, die Naturliebhaber und Tierfreunde gleichermaßen in ihren Bann zieht. Dies beschreibt auch die Dokumentation „Deutschlands wilder Norden“, die von Tierfilmer Uwe Anders über zwei Jahre hinweg in der Region gedreht wurde und ein Porträt der faszinierenden Natur Schleswig-Holsteins bietet. Diese wird am späten Abend um 02:55 Uhr im RBB Heimatjournal ausgestrahlt, gefördert von der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH
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Die Region Schleswig-Holstein ist geografisch und ökologisch vielfältig. Die Westseite, bekannt für ihre Köge, stellt Land dar, das dem Meer abgerungen wurde. Hier erwarten die Besucher fruchtbare Marschböden, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Doch nicht nur die Felder sind von Bedeutung: Es gibt in der Region auch zahlreiche Windräder, die den Lebensraum für Pflanzen und Tiere einschränken.
Schutzgebiete und ihre Bedeutung
Ein sehr wichtiger Aspekt der Region sind die Naturschutzgebiete, die seit 1923 ausgewiesen werden. Diese Gebiete sind entscheidend für den Erhalt der heimischen Natur und umfassen mittlerweile insgesamt 203 Naturschutzgebiete mit einer Fläche von 213.395 Hektar, wobei 52.487 Hektar Landfläche sind. Circa 3,3 Prozent der Landesfläche sind damit unter Schutz gestellt, um eine nachhaltige Bewirtschaftung und den Schutz der Biodiversität zu gewährleisten. In einigen dieser Gebiete, wie der Geltinger Birk und dem Stiftungsland Schäferhaus, helfen Galloway-Rinder und Konik-Pferde, die Landschaft offen zu halten
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Ein bemerkenswertes Tier, das speziell in diesen Schutzgebieten lebt, ist die Sumpfohreule. Diese seltene Eule ist äußerst wachsam und brütet nur dann, wenn es genügend Mäuse in ihrem Lebensraum gibt. Ihre Habitatpräferenzen sind weitläufige, offene Flächen, die typisch für die Köge und Flussauen in Nordfriesland und Dithmarschen sind.
Der Fall der Ziesel: Bedrohung und Schutz
Ein weiteres Tier, das in Europa immer seltener wird, ist das Europäische Ziesel. Diese kleinen Erdhörnchen benötigen spezielle Lebensräume mit sandigem Boden und Platz für ihre Kolonien. Ihre fortschreitende Verdrängung durch die Zivilisation stellt eine ernsthafte Bedrohung dar, da sie oft Straßen überqueren und dabei Verletzungen riskieren. Die Bedrohung nimmt zu, da ihre Lebensräume zunehmend eingeschränkt werden, wobei zivilisatorische Aktivitäten oft mit einem schleichenden Verlust an geeigneten Lebensräumen einhergehen. Während einige Ziesel es schaffen, neue Kolonien zu gründen, gibt es noch viel zu lernen über ihr Überleben und ihre Kommunikationsstrategien, was von Forschern aktiv untersucht wird. Ein aktueller Film über Ziesel hat es sogar in die Nominierungen der European Wildlife Film Awards geschafft, und Kinobesucher haben die Möglichkeit, ihren Favoriten direkt vor Ort zu bewerten
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Insgesamt zeigt Schleswig-Holstein eine beeindruckende Natürlichkeit gepaart mit den Herausforderungen, die die moderne Welt an die Tier- und Pflanzenwelt stellt. Jeder Besuch in diesen Gebieten ist nicht nur ein Genuss für die Sinne, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Verständnis und Schutz unserer Natur.