Zahl der Flüchtlinge in Schleswig-Holstein halbiert: Was nun?

Zahl der Flüchtlinge in Schleswig-Holstein halbiert: Was nun?
Im ersten Halbjahr 2025 hat sich die Zahl der Schutzsuchenden in Schleswig-Holstein drastisch verändert. Laut Informationen von mopo.de ist die Zahl der geflüchteten Menschen im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte gesunken. Während es in der ersten Hälfte von 2024 noch rund 5950 Menschen waren – bestehend aus 3350 Asylsuchenden und 2600 aus der Ukraine – so stellen die aktuellen 3000 Personen, davon 1650 Asylsuchende und 1350 Flüchtlinge aus der Ukraine, einen spürbaren Rückgang dar.
Die Integrationsstaatsministerin Silke Schiller-Tobies (Grüne) sieht die Veränderung als Ergebnis einer überarbeiteten Landespolitik. So hat die Landesregierung ein neues Standortkonzept für die Erstunterbringung von Flüchtlingen ausgearbeitet. Bis Ende 2027 sollen 5850 aktive Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen bereitgestellt werden, darunter 1740 Reserveplätze.
Unterbringung und Duldungen
Aktuell sind ratz fatz 3800 der insgesamt 8100 verfügbaren Plätze in den Landesunterkünften belegt. Geplant ist, rund 1000 Personen an den vier Standorten Neumünster, Boostedt, Bad Segeberg und Seeth unterzubringen. In Kiel und Rendsburg sollen jeweils etwa 500 Menschen ein neues Zuhause finden. Allerdings sorgt die Situation für ein weiteres Augenmerk, da rund 10.000 ausreisepflichtige Personen in Schleswig-Holstein leben, von denen etwa 9100 aufgrund einer Duldung vorübergehend nicht abgeschoben werden können.
Geflüchtete aus der Ukraine sind seit Juni 2022 durch das „Einmalzahlungsgesetz“ besser geschützt und haben Anspruch auf Sozialleistungen nach dem SGB II und SGB XII. Laut asyl.net fallen sie aus dem Asylbewerberleistungsgesetz heraus und genießen ähnliche Rechte wie anerkannte Flüchtlinge. Daraus ergeben sich nicht nur finanzielle Erleichterungen, sondern auch schnellere Zugänge zu medizinischer Versorgung und wichtige Informationen zu Aufenthaltsrechten und Bildungsangeboten.
Aktuelle Asylrechtslage in Deutschland
Die Zahlen zur Asylpolitik in Deutschland zeigen, dass wir im Jahr 2023 einen Rekordstand von rund 352.000 Asylanträgen verzeichnet haben, was seit 2016 die höchste Zahl ist, berichtet Statista. Der wichtigste Herkunftsstaat bleibt Syrien, gefolgt von anderen Krisenländern. Interessant ist, dass über 51% der Asylentscheidungen zu einem Schutzstatus führten, während gut 16.400 Personen im Jahr 2023 abgeschoben wurden – ein dritthöchster Wert seit 2019. Diese Dynamiken formen nicht nur die individuelle Schicksale von Geflüchteten, sondern auch die gesellschaftliche Wahrnehmung und die politische Debatte zu Migration und Integration.
In einer Zeit, in der die Herausforderungen der Migration andauern, bleibt es wichtig, die Entwicklungen und Unterstützungsangebote für geflüchtete Menschen im Blick zu behalten. Sie sind Teil unserer Gesellschaft und tragen maßgeblich zu unserem Zusammenleben und unserer Kultur bei.