Baumrodung in Ostholstein: Experten warnen vor fatalen Folgen!

Baumrodung in Ostholstein: Experten warnen vor fatalen Folgen!
In Bad Schwartau, wo die grünen Oasen spürbar weniger werden, stehen mehr als drei Hektar Wald auf der Kippe. Die Rodung ist für die neue 380 kV-Leitung notwendig, wie die ln-online berichtet. Auch auf Fehmarn wurde ein massiver Holzernte-Eingriff vollzogen: Zwischen Avendorf und Puttgarden mussten 9000 Bäume fallen, damit die Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung vorankommt. Angst um die Umwelt und die wenig waldreiche Region wird laut – der Forstingenieur Eckehard G. Heisinger spricht klar aus, was viele denken: Der Verlust an Bäumen in Schleswig-Holstein, dem waldärmsten Bundesland Deutschlands, ist alarmierend.
Heisinger und das Bündnis „Lübecker Stadtwald retten!“ fordern vehement, geeignete Alternativen zur Rodung zu finden. Denn laut Heisinger wird nicht nur einfach Holz gerodet; mit jedem Baum, der fällt, verlieren die Städte ihre natürliche Kühlung. Der Verlust vitaler Bäume, die dringend gebraucht werden, um die in den letzten Jahren stark gestiegenen Temperaturen zu mildern, sei unverantwortlich. Ein Beispiel aus Eutin, der Stadtgraben-Parkplatz, wird von ihm als Vorzeigeprojekt hervorgehoben, das zeigt, wie beschattete Plätze zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen können. Er kritisiert jedoch die Versiegelung der Flächen, wie die auf dem Marktplatz, die die Versickerung von Regenwasser verhindern.
Die drängende Frage der Klimaanpassung
Dennoch treibt die Debatte um die Anpassung an den Klimawandel die Gemüter. Während Heisinger die Eutiner Klimaanpassungsmanagerin Janina Mattheis und ihre Vorschläge hinterfragt, wird klar, dass nicht nur im Wald, sondern auch in der Stadt ein Umdenken nötig ist. Heisinger schätzt, dass nicht nur neue Bäume gepflanzt werden sollten, sondern dass effektive Ausgleichsmaßnahmen für den gerodeten Wald finanzierbar sein müssten. Der Kreis Ostholstein zeigt sich zwar aktiv, indem er Baumbestände verdichtet und eine Streuobstwiese in Lensahn anlegt, doch der Forstingenieur ist skeptisch, ob dies ausreicht, um den Rückgang an wertvollem Baumbestand auszugleichen.
Laut zahlreichen Analysen, wie sie etwa das Umweltbundesamt unter umweltbundesamt.de zusammenfasst, spielt der Wasserhaushalt eine Hauptrolle bei der Anpassung unserer Wäldern an Trockenperioden. Der Waldumbau von Monokulturen, wie Fichte und Kiefer, zu artenreichen Mischwäldern wird empfohlen, um die Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Wälder zu stärken. Dies könnte nicht nur zum Klimaschutz beitragen, sondern auch langfristige Lösungen für die Holzernte bieten.
Gemeinsame Verantwortung
Beobachtungen des WWF zeigen zudem, dass die notwendigen Schutzmaßnahmen in zwei Kategorien eingeteilt werden können: gebietsbezogen und rohstoffbezogen. Diese umfassen alles von Schutzgebieten bis zu nachhaltigen Strategien zur Holzernte. Dr. Susanne Winter vom WWF betont die Relevanz einer integrativen Zusammenarbeit aller Beteiligten, um die Ansprüche der Natur und die Bedürfnisse der Menschen in Einklang zu bringen. Ein langfristiges Engagement, das die lokale Bevölkerung nicht ausschließt, könnte die notwendige Akzeptanz fördern und neue Perspektiven schaffen, um die Wälder zu bewahren und den enormen Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, wie die wwf.de erklärt.
Was also bleibt? Ein wohl überlegtes, kollektives Handeln ist dringend nötig, um unseren Wäldern eine Zukunft zu geben und gleichzeitig die wertvollen Ökosysteme zu schützen. Der Ball liegt nun bei Politik, Wirtschaft und jeder einzelnen Person, die im Einklang mit der Natur leben möchte. Die Herausforderungen sind enorm, aber gemeinsam haben wir die Chance, etwas Großes zu erreichen. Und das ist es, was unsere Städte und Gemeinden dringend brauchen.