Bürgermeister schlagen Alarm: Zukunft der Bäderbahn in Gefahr!

Ostholsteins Bürgermeister fordern in Kiel den Erhalt der Bäderbahn. Diskussion über Nahverkehr und neue Trasse. Aktuelle Entwicklungen.

Ostholsteins Bürgermeister fordern in Kiel den Erhalt der Bäderbahn. Diskussion über Nahverkehr und neue Trasse. Aktuelle Entwicklungen.
Ostholsteins Bürgermeister fordern in Kiel den Erhalt der Bäderbahn. Diskussion über Nahverkehr und neue Trasse. Aktuelle Entwicklungen.

Bürgermeister schlagen Alarm: Zukunft der Bäderbahn in Gefahr!

Die Bäderbahn in Ostholstein steht im Fokus aktueller Diskussionen, nachdem der Wirtschaftsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags heute über ihre Zukunft beriet. Wie LN Online berichtet, äußerten vier Bürgermeister aus der Region Bedenken hinsichtlich einer geplanten Umgehung der Bäderbahn, die für viele Pendler essenziell ist. Susanne Henckel, die parteilose Staatssekretärin für Verkehr, informierte darüber, dass die Bahn die Bäderbahn bei Ratekau und nördlich von Haffkrug an eine neue Trasse anbinden will.

Henckel machte deutlich, dass diese Entscheidung ohne Absprache mit der Landesregierung getroffen wurde. Ziel ist es, umsteigefreie und elektrisch betriebene Verbindungen anzubieten, die beispielsweise die Fahrtzeit von Hamburg nach Scharbeutz auf 60 Minuten reduzieren sollen. Künftige Planungen beinhalten auch den Verbleib der Bäderbahn im Besitz der Deutschen Bahn, was schließlich die Beanspruchung der Strecke bis zur Inbetriebnahme der Schienenanbindung für den Fehmarnbelt betreffen wird, wie in einer Stellungnahme der Deutschen Bahn zu lesen ist.

Gemeinsam für die Bäderbahn

Bettina Schäfer, Bürgermeisterin von Scharbeutz, hat den Vorschlag eingebracht, die Bäderbahn hinter dem Bahnhof Scharbeutz an die neue Schienentrasse zu verschwenken. Sie predigt vor allem den Schutz der Natur und der Menschen, die von dem Bau der Hinterlandanbindung zum Fehmarnbelttunnel betroffen sein könnten. Sven Partheil-Böhnke, Bürgermeister von Timmendorfer Strand, erwähnte, dass täglich über 1400 Fahrgäste am Bahnhof Timmendorfer Strand zusteigen, der möglicherweise wegfallen wird.

Thomas Keller, Bürgermeister von Ratekau, betonte die Unsicherheit, die in den Gemeinden besteht, sowie den mangelnden Fortschritt in der Planung. Udo Gosch von Sierksdorf plädiert für eine gemeinsame Lösung, um die Bäderbahn zu erhalten. Die SPD-Gemeinderatsmitglieder Niclas Dürbrook und Sandra Redmann beantragten, die Situation rund um die Bäderbahn auf die Tagesordnung zu setzen, während Sybilla Nitsch von den SSW die momentane Lage als unhaltbar bezeichnete und Änderungen am „Letter of Intent“ (LOI) von 2014 vorschlug. Dieser LOI sieht vor, dass der Personennahverkehr künftig auf die neue Trasse verlagert wird, während der Güterverkehr weiterhin die alte Bäderbahn-Strecke nutzen sollte.

Kontroversen und Herausforderungen

Ute Plambeck, Konzernbeauftragte der Deutschen Bahn für Schleswig-Holstein, stellte jedoch klar, dass eine technische Umsetzung des Güterverkehrs über die alte Strecke nicht möglich sei. Nelly Waldeck von den Grünen forderte einen klaren Erhalt der Bäderbahn, während Henckel warnt, eine Aufkündigung des LOI wäre riskant. Keller wiederum verlangt eine transparente Planung, um das Vertrauen der Bürger in die notwendigen Schritte zu sichern, damit Fortschritte in der Region und eine gute Anbindung an die Bahnhöfe gewährleistet bleiben.

In den vergangenen Monaten kam es bereits zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen in Schleswig-Holstein, vor allem aufgrund von Gleisbauarbeiten. Pendler mussten sich auf Einschränkungen gefasst machen, während die Deutsche Bahn an verschiedenen Streckenabschnitten arbeitete, um den Regionalverkehr zu optimieren, wie NDR beschreibt.

Bis die neue Trasse in Betrieb genommen wird, bleibt die Bäderbahn ein zentrales Thema, das sowohl die Region als auch die Pendler betrifft. Die kommenden Entscheidungen könnten entscheidend dafür sein, ob die Bäderbahn als verlässliche Anbindung in der Zukunft besteht oder nicht.