Fünftklässler in Timmendorf sammeln über 600 Zigarettenstummel am Strand!

Fünftklässler in Timmendorf sammeln über 600 Zigarettenstummel am Strand!
Ein fröhlicher Sonntag wurde am Timmendorfer Strand zum Lehrstück für Umweltschutz und Gemeinschaftsgefühl. Die Fünftklässler des Ostsee-Gymnasiums haben sich mit einer beeindruckenden Müllsammel-Aktion an die Küste begeben. In nur 30 Minuten befreiten 70 Schülerinnen und Schüler den Strand von sagenhaften 1.587 Müllteilen, darunter 645 Zigarettenstummel. Diese Aktion war nicht nur ein ganz praktischer Beitrag zur Natur, sondern auch ein sozialer Tag mit dem Ziel, 1.000 Euro für einen guten Zweck zu sammeln – der Reinerlös wird zur Hälfte an das Sealife-Center und die Tourismus GmbH gespendet, wie die LN Online berichtet.
Die Begeisterung der Kinder war ansteckend, und die Organisation durch das Sealife-Center und die Gemeinde gab der Aktion einen professionellen Rahmen. Biologin Katja Lukoschus klärte die jungen Müllsammler über die Gefahren von Müll im Meer auf, ein Thema, das gerade angesichts der Vielzahl an Zigarettenstummeln, die wir an unseren Stränden finden (an der deutschen Ostseeküste machen sie etwa 9% aller Müllfunde aus), von großer Bedeutung ist.
Die aktuelle Situation mit Zigarettenstummeln
Laut Zahlen der WHO sind Zigarettenstummel das häufigste Abfallprodukt weltweit. Heute rauchen rund 1,3 Milliarden Menschen jährlich etwa 5,6 Billionen Zigaretten. Schockierend ist die Erkenntnis, dass jährlich etwa 70% dieser Zigaretten in der Natur landen. Dies führt zu einem ernsthaften Problem: Die Zigarettenfilter bestehen aus Celuloseacetat, einem Plastik, das mehrere Jahre benötigt, um sich abzubauen. Tatsächlich kann der Abbau bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen, und während dieser Zeit geben sie giftige Substanzen wie Nikotin und Schwermetalle ins Wasser ab. Ein Zigarettenfilter kann unter bestimmten Bedingungen die Hälfte der Fische in einem Liter Wasser innerhalb kurzer Zeit töten, was ernsthafte Auswirkungen auf die Meeresökosysteme hat, wie die Tagesschau ausführlich darlegt.
- Gesammelte Müllteile:
- 645 Zigarettenstummel
- 634 Plastikteilchen
- 111 Papierstücke
- 86 Stück Restmüll
- 75 Metallteile
- 36 Glasscherben
Es ist klar, dass der Umgang mit Zigarettenmüll nicht nur eine Frage des persönlichen Empfindens ist, sondern auch der Gesundheit von Gewässern und denen, die von diesen Gewässern abhängen. Um das Problem nachhaltig zu bekämpfen, fordert der NABU eine erweiterte Produzentenverantwortung, die Tabakindustrie sollte für Aufklärung und Aufräumarbeiten zahlen und sich an Initiativen zur Verbesserung der Entsorgung beteiligen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass kostenlose Strand-Aschenbecher zwar angeboten werden, aber nicht von allen Rauchern genutzt werden. Um dem entgegenzuwirken, schlagen Umweltinitiativen vor, dass Aschenbecher an stark frequentierten Stränden besser verteilt werden sollten. Ein voller Aschenbecher ist allemal besser als ein Haufen Zigarettenstummel im Sand.
Die Kinder aus Timmendorf haben mit ihrer Aktion nicht nur ihren Strand gereinigt, sondern auch ein Bewusstsein für Umweltfragen geschaffen. Solche Programme sind der erste Schritt, um künftige Generationen für die Auswirkungen von Müll im Meer zu sensibilisieren. Was sie dabei gelernt haben, wird ihnen hoffentlich noch lange im Gedächtnis bleiben, und wer weiß – vielleicht inspiriert es sie dazu, auch weiterhin aktiv für die Natur einzustehen.