Insolvenz-Schock für Hansegarnelen AG: Was wird aus der Garnelenzucht?

Hansegarnelen AG in Glückstadt meldet Insolvenz, verursacht durch finanzielle Lücke. Zukunft der Standorte ungewiss, Gespräche mit Investoren laufen.

Hansegarnelen AG in Glückstadt meldet Insolvenz, verursacht durch finanzielle Lücke. Zukunft der Standorte ungewiss, Gespräche mit Investoren laufen.
Hansegarnelen AG in Glückstadt meldet Insolvenz, verursacht durch finanzielle Lücke. Zukunft der Standorte ungewiss, Gespräche mit Investoren laufen.

Insolvenz-Schock für Hansegarnelen AG: Was wird aus der Garnelenzucht?

Schock für die Aquakulturbranche: Die Hansegarnelen AG, ein bedeutender Player in der Garnelenzucht, hat Insolvenz angemeldet. Am 27. Juni 2025 ordnete das Amtsgericht Itzehoe die vorläufige Insolvenzverwaltung an, als das Unternehmen mit einer unerwarteten Finanzierungslücke von 1,5 Millionen Euro konfrontiert wurde. Diese entstand durch die Rücknahme einer finanziellen Zusage eines Gesellschafters. Der vorläufige Insolvenzverwalter Berend Böhme aus Bremen wurde mit der Aufgabe betraut, den Geschäftsbetrieb zu sichern und Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. Trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten betonen die Verantwortlichen, dass das Unternehmen kurz vor der Gewinnzone stand, und der Vorstandsvorsitzende Rupert Baur ist zuversichtlich, dass Hansegarnelen in wenigen Wochen kostendeckend arbeiten könnte, wie merkur.de berichtet.

Die Hansegarnelen AG betreibt in Glückstadt Europas größte Kreislaufanlage zur Garnelenaufzucht, mit einer Jahresproduktion von rund 85 Tonnen. Diese innovative Anlage, für die das Unternehmen seit 2021 viele Millionen Euro investiert hat, sorgt für die Zucht der Meeresfrüchte in geschlossenen Systemen ohne den Einsatz von Antibiotika. Die Produktionsweise ist nahezu klimaneutral und wird als nachhaltig eingestuft. Auch an den weiteren Standorten in Grevesmühlen und Gronau wird der Betrieb trotz der Insolvenz unverändert fortgesetzt, berichten shz.de und merkur.de.

Der Weg zur Sanierung

Die Löhne und Gehälter der 22 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld für die nächsten Monate gesichert. Gespräche mit potenziellen Investoren laufen bereits, um die Zukunft des Unternehmens abzusichern. Ein gerichtliches Sanierungsverfahren wird sich als notwendig erweisen, um den Geschäftsbetrieb auf lange Sicht zu sichern. Zudem erwartet die Geschäftsführung eine öffentliche Information über den Stand des Verfahrens und die nächsten Schritte am 3. Juli 2023, wie in shz.de erwähnt.

Das Insolvenzgeschehen ist nicht isoliert. Die Unternehmensberatung Falkensteg beobachtet einen Anstieg der Großinsolvenzen von etwa 30 Prozent von 2023 auf 2024 und prognostiziert für 2025 einen weiteren Anstieg um 20 bis 25 Prozent. Besonders betroffen sind Unternehmen aus der Automobilzulieferer-Industrie, dem Bauwesen sowie der Maschinenbau. Diese Trends werfen Fragen nach den künftigen Rahmenbedingungen für die Aquakultur und die Wirtschaft im Allgemeinen auf, so destatis.de.

Wie wird die Hansegarnelen AG diesen Sturm überstehen? Die zukünftige Entwicklung im Raum Glückstadt bleibt abzuwarten, doch die Hoffnungen auf eine Sanierung sind groß. Mithilfe von Innovativität, Engagement und möglicherweise neuen Investoren könnte die Garnelenzucht bald wieder aufblühen und ihre Pionierstellung in der klimafreundlichen Aquakultur nachhaltig festigen.