Wasserverlust in Lauenburg: Seen kämpfen gegen die Dürre!
Forschende in Schleswig-Holstein untersuchen den Rückgang der Wasserspiegel in Seen, bedingt durch Klimawandel und Verbrauch.

Wasserverlust in Lauenburg: Seen kämpfen gegen die Dürre!
In den letzten Jahren hat sich im Herzogtum Lauenburg die besorgniserregende Entwicklung von sinkenden Wasserspiegeln in mehreren Seen abgezeichnet. Laut einer Untersuchung, die unter der Leitung von Hydrologe Christoph Külls von der TU Lübeck durchgeführt wurde, haben einige Gewässer wie der Pinnsee bei Mölln in den letzten 25 Jahren bis zu 1,50 Meter Wasser verloren. Dies ist nicht nur ein alarmierendes Zeichen für die lokale Umwelt, sondern auch ein klares Indiz für die möglichen Auswirkungen des Klimawandels.
Die Badestelle am Pinnsee, die einst direkt am Wasser lag, ist mittlerweile etwa 20 Meter von der Wasserlinie entfernt. Diese Entwicklungen sind alarmierend, denn die meisten Seen in Schleswig-Holstein hängen direkt vom Grundwasser ab, das sich aufgrund von Niederschlägen regeneriert. Doch weniger Niederschlag und steigende Temperaturen sorgen für eine höhere Verdunstung, was die Wassermengen weiter verringert. Külls und sein Team sind dabei, diese Ursachen genauer zu erforschen, was jedoch mehrere Jahre in Anspruch nehmen könnte.
Ursachen und Auswirkungen von Wasserknappheit
Der aktuelle Rückgang der Wasserstände betrifft nicht nur den Herzogtum Lauenburg. Eine umfassende Studie des BUND zeigt, dass Grundwasserknappheit in Deutschland ein wachsendes Problem darstellt. Diese führt nicht nur zu sinkenden Pegelständen, sondern auch zu austrocknenden Böden. Die Landwirtschaft leidet erheblich unter diesen Entwicklungen, denn die Erträge aus den Feldern bleiben oft hinter den Erwartungen zurück, was die Ernährungssicherheit gefährdet.
Insgesamt sind acht von fünfzehn Kreisen in Schleswig-Holstein laut dieser Studie mittlerweile von Grundwasserstress betroffen, einschließlich Lübeck und Stormarn. Der Druck auf die Wasserressourcen wird durch den klimatischen Wandel, trockene Sommer und eine hohe Entnahme für Trinkwasser sowie industrielle und landwirtschaftliche Zwecke verstärkt. Während die Stadtwerke und der Kreis im Herzogtum Lauenburg anmerken, dass lediglich 10% des Grundwassers entnommen werden, betont Külls die Notwendigkeit einer Bilanz zwischen Grundwasserneubildung, Nutzung und Verlusten im System.
Strategien zur Bewältigung der Wasserkrise
Der BUND fordert die Politik auf, gegenzusteuern und die Regulierung der Grundwasserentnahme anzupassen. Maßnahmen wie die Förderung von wassersparenden Technologien in Landwirtschaft und Industrie sowie eine Sensibilisierung der Bevölkerung sind essenziell.
Der Bericht macht deutlich, dass vor allem in Norddeutschland bereits jetzt die Risiken eines zunehmenden Wasserstress bestehen, jedoch ist das Risiko für Wasserknappheit im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands relativ gering. Dennoch warnt Külls vor häufigeren Dürreperioden in der Zukunft.
Die Forderungen an die nationale Wasserstrategie der Bundesregierung beinhalten unter anderem eine faire Preisgestaltung für Wasser, die Renaturierung von Feuchtgebieten und Mooren sowie Einschränkungen bei der Verwendung schädlicher Substanzen. Nur so kann die Wasserversorgung auch für zukünftige Generationen gesichert werden.
Abschließend bleibt zu hoffen, dass durch die umfassende Forschung und eine kluge Wasserpolitik ein nachhaltiger Umgang mit unseren Wasserressourcen gefunden wird, bevor es langfristig zu einem ernsthaften Problem kommt.