Trump verkündet mega Handelsdeal mit Großbritannien – Was steckt dahinter?

Vereinigtes Königreich - Am 8. Mai 2025 kündigte Donald Trump in einer „großen Pressekonferenz“ im Oval Office ein bedeutendes Handelsabkommen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich an. Trump bezeichnete Großbritannien als ein „großes und hochgeachtetes Land“ und lobte die enge Zusammenarbeit, die zwischen den beiden Nationen besteht. Die britischen Medien berichteten optimistisch über das Abkommen, das Premierminister Keir Starmer als „beachtlichen Erfolg“ feiern kann. Dieser Fortschritt ist von besonderer Bedeutung, da die Verhandlungen durch den Brexit erleichtert wurden, der es Großbritannien ermöglichte, außerhalb der EU eigene Handelsverträge zu schließen.
Zu den Schlüsselpunkten des Handelsabkommens gehören eine Reduzierung der Zölle auf britische Autos von 27,5 % auf 10 % für bis zu 100.000 Fahrzeuge jährlich sowie die vollständige Aufhebung der zuvor geltenden Zölle von 25 % auf britischen Stahl und Aluminium. Darüber hinaus soll der Marktzugang für US-amerikanische Exporte in wichtigen Sektoren, insbesondere der Landwirtschaft, verbessert werden. Diese Maßnahmen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Großbritannien aufgrund des Brexit versucht, seine Handelsbeziehungen zu diversifizieren und zu stärken.
Keir Starmer und die Herausforderungen der Labour-Partei
Trotz der Erfolge auf diplomatischer Ebene sieht sich Starmer mit internen Herausforderungen konfrontiert. Er muss nicht nur beweisen, dass die Labour-Partei das Vereinigte Königreich aus seiner Krise führen kann, sondern auch externe Skepsis über die Machbarkeit einer Annäherung an die EU überwinden. Ein jüngstes Missgeschick, bei dem er in einem Fußballspiel einen Elfmeter verschoss, hat ihm zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit und Kritik eingebracht. Starmer ist jedoch der erste Staatschef, der Trump zu einem signifikanten Handelsdeal bewegen konnte, was ihn unter Druck setzt, auch auf anderen politischen Feldern erfolgreich zu sein.
Die Handelsbilanz zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA bleibt fast ausgeglichen, da im Jahr 2022 Waren im Wert von 59 Milliarden Pfund aus dem Vereinigten Königreich in die USA exportiert wurden, während die Importe nur geringfügig darunter lagen. Der Brexit hat dem Vereinigten Königreich zudem den Vorteil verschafft, nicht an der Zoll-Revanche der EU teilnehmen zu müssen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich das neue Handelsabkommen langfristig auswirken wird. Experten warnen, dass die positiven Effekte erst in vielen Jahren spürbar werden könnten.
Folgen des Brexit und die Ausweitung der Handelsbeziehungen
Parallel zum Im-Stich-Lassen der EU-Partner hat Großbritannien die Handelsbeziehungen zur EU nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht. Laut einer Studie der Aston University ist zwischen 2021 und 2023 ein alarmierender Rückgang in den Warenexporten um 27 Prozent und bei den Importen um 32 Prozent zu verzeichnen. Der Rückgang ist besonders in der Landwirtschaft sowie in den Sektoren Bekleidung und Papierindustrie zu spüren.
Zusätzlich dazu hat Großbritannien ein Freihandelsabkommen mit Indien abgeschlossen, das den Export von Whiskey und Autos erleichtert und gleichzeitig die Einfuhrsteuern auf indische Bekleidung und Schuhe senkt. Diese Handelsstrategien zeigen, dass das Vereinigte Königreich versucht, neue Märkte zu gewinnen, um die durch den Brexit verursachten Handelsverluste auszugleichen. Premierminister Starmer betont weiterhin die „special relationship“ zwischen den USA und seinem Land, während er gleichzeitig versucht, die Beziehungen zur EU zu verbessern, ohne jedoch einen Wiedereintritt in die Zollunion oder den Binnenmarkt in Betracht zu ziehen.
Die bevorstehenden Monate werden zeigen, ob das neue Handelsabkommen mit den USA und die Maßnahmen zur Erneuerung der Handelsströme mit anderen Ländern wie Indien ausreichen werden, um den negativen Auswirkungen des Brexit entgegenzuwirken. Politische Eingriffe dürften notwendig sein, um die Anliegen der Unternehmen zu adressieren und um das Vertrauen in die britische Wirtschaft wiederherzustellen.
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