Severin Fischer: SPD-Kandidat für Potsdams Oberbürgermeisterwahl!

Severin Fischer: SPD-Kandidat für Potsdams Oberbürgermeisterwahl!

Erlangen, Deutschland - In Potsdam bahnt sich ein Wechsel an der Spitze an: Severin Fischer, bislang Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, wird voraussichtlich als SPD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters nominiert. Dies berichtet rbb24 aus Parteikreisen. Der 41-jährige gebürtige Erlanger lebt seit 2008 in Berlin und bringt bereits reichlich Erfahrung mit, auch als ehemaliger Chef der Senatskanzlei von Dezember 2021 bis April 2023.

Die offizielle Nominierung durch die SPD soll am 5. Juli erfolgen. Die Wahl des neuen Oberbürgermeisters von Potsdam findet am 21. September 2025 statt. Sollte im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit erreicht werden, gibt es am 12. Oktober einen zweiten Durchgang, wie das Brandenburger Innenministerium bestätigt hat. Wahlberechtigt sind rund 143.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Die Frist für die Einreichung der Wahlvorschläge endet am 17. Juli, wobei Kandidaten ohne aktuellen Sitz in den politischen Gremien mindestens 112 Unterstützerunterschriften benötigen.

Die Abwahl von Mike Schubert

Der bisherige Amtsinhaber Mike Schubert von der SPD wurde vor kurzem abgewählt. Anlass dafür waren schwere Vorwürfe wegen Korruption und mangelhafter Amtsführung. Bei einem Bürgerentscheid am 25. Mai stimmten 36.230 Potsdamer für seine Abwahl, während 16.794 dagegen waren. Schubert hatte zuvor auch mit einem Ermittlungsverfahren zu kämpfen, das gegen ihn wegen Vorteilsnahme in mehreren Fällen eingeleitet wurde, jedoch letztlich eingestellt wurde. Er muss nun insgesamt 34.000 Euro zahlen, davon 20.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung und 14.046 Euro an die Landeskasse, um seiner Familie den Druck eines Gerichtsprozesses zu ersparen, wie der Berliner Kurier berichtet.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Neuruppin hatten ergeben, dass Schubert in 67 Fällen Vorteile angenommen hatte, indem er seit 2019 kostenlos Heimspiele von Potsdamer Sportvereinen in VIP-Bereichen besucht hatte. Diese Aktivitäten fanden oft im Rahmen eines nicht klar definierten repräsentativen Auftrags statt. Der Ex-Oberbürgermeister bedauerte, dass er zu Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2018 die Praxis im Umgang mit Einladungen nicht kritisch genug hinterfragt hatte und entschuldigte sich bei den Betroffenen.

Die politischen Reaktionen und weitere Kandidaten

Das politische Parkett in Potsdam bleibt aktuell spannend, da die AfD angekündigt hat, Chaled-Uwe Said als ihren Kandidaten aufzustellen. Konkurrierende Parteien haben bislang noch keine Kandidaten nominiert. Es bleibt also abzuwarten, wer sich den Wählerinnen und Wählern präsentieren wird, wenn die Wahlvorschläge am 17. Juli eingereicht werden müssen.

Der seit Mai amtierende Bürgermeister Burkhard Exner von der SPD hat die Geschäfte interimistisch übernommen, während die Diskussion um die zukünftige Führung von Potsdam weitergeht. Die SPD könnte mit Severin Fischer möglicherweise frischen Wind in die Stadt bringen, die in den letzten Monaten von internen Konflikten und Skandalen geprägt war.

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OrtErlangen, Deutschland
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