Istanbul-Gespräche: Hoffnung auf Waffenstillstand endet ohne Ergebnis!

Istanbul, Türkei - Am 16. Mai 2025 haben sich russische und ukrainische Unterhändler in Istanbul getroffen, um über eine Beendigung des Kriegs zu diskutieren. Dies stellt das erste bilaterale Treffen seit mehr als drei Jahren dar. Die Verhandlungen endeten nach weniger als zwei Stunden und ohne signifikante Fortschritte. Der türkische Außenminister Hakan Fidan, der als neutraler Vermittler auftrat, erinnerte in seiner Eröffnungsrede an die Dringlichkeit eines zügigen Waffenstillstands, was eine zentrale Forderung der Ukraine darstellt. Dennoch wurde keine Waffenruhe vereinbart, was die Erwartungen schürt, dass die Gespräche von tiefer Misstrauen geprägt sind.
Die beiden Delegationen saßen während der Verhandlungen weit voneinander entfernt, was die angespannten Beziehungen widerspiegelt. Russland verfolgte das Ziel, die „Ursachen des Konflikts“ zu beheben, während die Ukraine eine zügige Waffenruhe anstrebt, gefolgt von Bedingungen für einen nachhaltigen Frieden. Ein bedeutendes Ergebnis der Gespräche war der Austausch von 1.000 Kriegsgefangenen, der größte seit dem Kriegsbeginn. Dennoch zeigte sich die Ukraine unzufrieden mit den Forderungen Russlands, die unter anderem den Rückzug ukrainischer Truppen aus kontrollierten Gebieten umfassten.
Politische Reaktionen und internationale Dimensionen
US-Präsident Donald Trump äußerte seine Skepsis über die Gespräche und betonte, dass ein direktes Treffen mit Putin unerlässlich sei. Kremlsprecher Dmitri Peskow dämpfte jedoch die Hoffnungen auf ein baldiges solches Treffen. Die politische Lage bleibt angespannt, und Trump gibt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj teilweise die Schuld für den anhaltenden Konflikt, was von Selenskyj als Übernahme russischer Propaganda zurückgewiesen wurde. In der internationalen Diplomatie kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen neue Sanktionsmaßnahmen gegen Russland an, die unter anderem die Nord-Stream-Gaspipelines betreffen sollen.
Die jüngsten Gespräche in Istanbul sind Teil eines langen und komplexen Verhandlungsprozesses, der seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 andauert. Die ersten Waffenstillstandsverhandlungen begannen zwar sofort nach dem Überfall, wurden jedoch schnell abgebrochen. Vor dem aktuellen Treffen hatte es bis Februar 2025 keine bilateralen Friedensverhandlungen mehr gegeben. Trump hatte im gleichen Monat neue Vermittlungsbemühungen initiiert, die anfangs zwischen den USA und Russland stattfanden. Diese Bemühungen waren jedoch durch die Unberechenbarkeit Trumps und die mangelnde Verhandlungsbereitschaft der russischen Seite gehemmt.
Die Situation vor den Verhandlungen
In den Jahren nach dem Überfall gab es immer wieder gescheiterte Verhandlungen, zum Beispiel im Rahmen des Minsker Prozesses oder beim gescheiterten Treffen in Istanbul im Frühjahr 2022. Beide Seiten hatten damals grundlegende Unterschiede über Sicherheitsgarantien und die Definition der russisch-ukrainischen Grenze, was das gegenseitige Vertrauen weiter beeinträchtigte. Vereinbarte Waffenstillstände und humanitäre Korridore wurden unterbrochen durch militärische Eskalationen, zunehmend zu einem Komplettversagen der diplomatischen Bemühungen.
Russland führte weiterhin Angriffe in der Ukraine durch, während es offiziell offen für diplomatische Gespräche blieb. Kritiker argumentieren, dass die russischen Forderungen letztlich auf eine Kapitulation Kiews und Gebietsverzicht hinauslaufen. So bleibt die Frage offen, ob diese jüngsten Gespräche in Istanbul tatsächlich einen echten Fortschritt in den Verhandlungen darstellen oder ob sie eher dazu dienen, politische Spannungen zwischen den Unterstützern der Ukraine zu fördern.
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Ort | Istanbul, Türkei |
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