Israel lässt 110 palästinensische Häftlinge gegen Geiseln frei!

Chan Junis, Gazastreifen, Palästinensische Gebiete - Israel hat heute 110 palästinensische Häftlinge freigelassen, nachdem im Gegenzug mehrere israelische Geiseln der Hamas aus dem Gazastreifen entlassen wurden. Diese Maßnahme folgt auf ein abgekartetes Spiel, das von chaotischen Szenen beim Geiselaustausch in Chan Junis begleitet war. Laut Berichten von Welt, wurden die palästinensischen Gefangenen Stunden nach der Freilassung ihrer israelischen Gegenparts entlassen.
Von den 110 freigelassenen Palästinensern kehrten 66 ins Westjordanland zurück, während 14 nach Ost-Jerusalem gingen. Neun Häftlinge wurden in den Gazastreifen gebracht und 21 weitere über Ägypten ins Ausland transportiert. Die Entlassung hatte ursprünglich Verzögerungen erfahren, da die Übergabe der Geiseln von tumultartigen Szenen geprägt war, was sowohl Premierminister Benjamin Netanjahu als auch Verteidigungsminister Israel Katz ernsthaft besorgte.
Chaotische Geiselübergabe
Die Übergabe der israelischen Geiseln erfolgte unter dramatischen Umständen, als vermummte Hamas-Kämpfer die Geiseln durch eine drängende Menschenmenge brachten. Präsident Izchak Herzog nannte die Vorfälle „Szenen der Misshandlung und des Terrors“, während die Angehörigen der Geiseln erleichtert auf die Rückkehr ihrer Lieben reagierten. Unter den freigelassenen Geiseln sind Agam Berger, eine israelische Soldatin, sowie mehrere Deutsch-Israelis und thailändische Arbeiter, die in dem Konflikt gefangen waren.
Insgesamt waren mehr als 100 Häftlinge in Aussicht gestellt worden, doch die Freilassung der Palästinenser zog sich verzögert hin, da die Sicherheit der israelischen Geiseln nicht gewährleistet war. Die israelische Armee berichtete, dass mehrere Geiseln erfolgreich an das Rote Kreuz übergeben wurden.
Politische Forderungen und Menschenrechtsinstanzen
Währenddessen ist die Situation auch der Fokus von Protesten in Israel. Familienangehörige der Geiseln fordern verstärkte Anstrengungen der Regierung zur Sicherstellung ihrer Rückkehr. Ella Ben Ami, deren Eltern am 7. Oktober entführt wurden, kritisierte die Untätigkeit und appellierte an die Regierung, aktiv Druck zur Freilassung auszuüben, insbesondere angesichts der gesundheitlichen Probleme ihrer Mutter, die an zerebralen Einschränkungen leidet.
Amnesty International hat in diesem Kontext die Hamas und andere Gruppierungen aufgefordert, alle Gefangenen human zu behandeln und ihnen den Zugang zu medizinischer Versorgung und internationalen Beobachtern zu ermöglichen. Diese Forderungen sind im Rahmen der Gesetze des internationalen Rechts von Bedeutung, da Geiselnahmen als Kriegsverbrechen gelten und eine Verantwortung zur Sicherstellung ihres Wohlergehens besteht.
Die Freilassung von 110 Häftlingen, von denen mehr als 30 wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt waren, bleibt ein zentrales Thema des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und Hamas, in dem sowohl die Sicherheit als auch das Wohlergehen der Geiseln im Vordergrund stehen. Die Bemühungen um weitere Geiselbefreiungen laufen, wobei noch etwa 80 Geiseln in Haft sind.
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Ort | Chan Junis, Gazastreifen, Palästinensische Gebiete |
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