Kolumbien schickt eigene Flugzeuge: Rückkehr von 110 Migranten aus den USA!

Kolumbien schickt Militärflugzeuge in die USA, um 110 abgeschobene Staatsbürger nach einem Streit mit Trump nach Hause zu bringen.
Kolumbien schickt Militärflugzeuge in die USA, um 110 abgeschobene Staatsbürger nach einem Streit mit Trump nach Hause zu bringen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Bogotá, Kolumbien - Kolumbien hat in einer aktuellen Entwicklung ein Militärflugzeug in die USA entsandt, um 110 zurückgewiesene Staatsbürger nach Hause zu bringen. Das Flugzeug startete am 28. Januar 2025 vom Flughafen El Dorado in Bogotá und transportierte nicht nur die Rückkehrer, sondern auch Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde, des Außenministeriums sowie medizinisches Personal. In den kommenden Tagen wird ein weiteres Flugzeug folgen, um weitere kolumbianische Migranten zu repatriieren. Dies geschieht im Zuge eines diplomatischen Streits zwischen Kolumbien und der US-Regierung unter Präsident Donald Trump über die Rücknahme von Migranten.

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hatte ursprünglich den US-Militärflugzeugen mit kolumbianischen Migranten die Landerechte verweigert und diesen Schritt scharf kritisiert. Er forderte eine „würdevolle Behandlung“ der zurückgeführten Migranten durch die USA. Trotz seiner anfänglichen Ablehnung lenkte Petro schnell ein und erlaubte letztlich die Rückführung der Migranten, als Trump mit Strafzöllen von bis zu 50 Prozent auf kolumbianische Exporte drohte. Diese Eskalation und die darauf folgenden diplomatischen Verhandlungen zeigen die angespannte Abhängigkeit Kolumbiens von den USA, während die umgekehrte Abhängigkeit geringer ist. Laut Tagesschau hat Kolumbien in der Vergangenheit viele Abschiebeflüge aus den USA ohne Widerstand akzeptiert.

Die Rolle der USA und die Reaktionen von Trump

Trump betonte, dass der Einsatz von Militärflugzeugen für Abschiebungen fortgesetzt wird, und kündigte an, protestierenden Ländern mit Strafzöllen zu begegnen. Am Montag landete ein US-Militärflugzeug in Guatemala mit 64 abgeschobenen Personen an Bord. Trump hatte bereits in der Vergangenheit mit solchen Maßnahmen gedroht, was im Kontext der Diplomatie zwischen Kolumbien und den USA besonders aufschlussreich ist, insbesondere vor dem Hintergrund der in der Presse erwähnten Prekarität der kolumbianischen Regierung, die stark von US-amerikanischer Unterstützung abhängig ist.

Eine bemerkenswerte Debatte über die zunehmend militarisierte Antwort auf die Migration wurde auch durch Kritiken an der Behandlung von Migranten sowie der Notwendigkeit, humanitäre Standards zu wahren, angestoßen. Präsident Petro zeigte sich besorgt und forderte von den USA, den Migranten in einem respektvollen Rahmen zu begegnen, während die kolumbianische Regierung sich unter dem Druck der wirtschaftlichen Anreize und der Drohungen der Trump-Regierung bewegte, die Rückführung tatsächlich zuzulassen.

Historischer Kontext

Um die aktuelle Situation zu verstehen, ist es wichtig, auch in die Vergangenheit zu blicken. Historisch gesehen gab es in Kolumbien, insbesondere in den späten 1990er Jahren, eine große soziale und politische Umwälzung, gekennzeichnet durch einen bewaffneten Konflikt und ernsthafte Menschenrechtsverletzungen. Laut der Friedrich-Ebert-Stiftung erlebte das Land 1998 Massaker, Entführungen und Vertriebene in alarmierenden Zahlen. Diese Realität beeinflusste die internationale Wahrnehmung Kolumbiens und die Arten von Beziehungen, die das Land mit den USA aufbaute.

In der heutigen Zeit spiegelt sich in der Auseinandersetzung um Abschiebungen auch der anhaltende Konflikt und die Sicherheitsthemen wider, die die Beziehungen zwischen beiden Ländern prägen. Die US-Administration hat in der Vergangenheit Kolumbien als ein Sicherheitsproblem wahrgenommen und die Militarisierung der Region vorangetrieben, was die Komplexität der gegenwärtigen Verhandlungen und politischen Entscheidungen unterstreicht.

Die Rückführung von Migranten und die Rolle der USA in diesem Prozess sind nicht nur ein aktuelles politisches Thema, sondern auch Teil eines größeren historischen Narrativs, das die Dynamik zwischen Kolumbien und den Vereinigten Staaten seit Jahrzehnten prägt.

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Ort Bogotá, Kolumbien
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