PKK beschließt Selbstauflösung: Ende des bewaffneten Widerstands!

Die PKK hat am 12. Mai 2025 auf ihrem Kongress im Nordirak die Selbstauflösung und das Ende des bewaffneten Widerstands beschlossen.
Die PKK hat am 12. Mai 2025 auf ihrem Kongress im Nordirak die Selbstauflösung und das Ende des bewaffneten Widerstands beschlossen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Nordirak, Irak - Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat in einem bahnbrechenden Schritt beschlossen, ihren bewaffneten Widerstand gegen die Türkei endgültig aufzugeben. Dies wurde während eines Parteikongresses im Nordirak bekannt gegeben, der zwischen dem 5. und 7. Mai stattfand. Während dieser Versammlung wurden „historische Entscheidungen“ getroffen, darunter die Selbstauflösung der PKK und die Beendigung des bewaffneten Kampfes. Die Nachrichtenagentur Firat, die eng mit der PKK verbunden ist, berichtete über diese weitreichende Entscheidung.

Die praktische Umsetzung der Selbstauflösung wird unter der Aufsicht von Abdullah Öcalan, dem inhaftierten Führer der PKK, stehen. Öcalan wurde 1999 nach seinem Aufenthalt in mehreren Ländern, einschließlich Syrien, von den türkischen Behörden festgenommen und auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftiert. Er ist seitdem eine zentrale Figur im Konflikt um die kurdische Identität und die Rechte der Kurden in der Türkei.

Der Hintergrund des Konflikts

Der Konflikt, der seit 1984 zwischen der PKK und der türkischen Regierung tobt, hat Zehntausende von Menschenleben gefordert und zu einem massiven Verlust an Lebensraum für die kurdischen Menschen geführt. Schätzungen zufolge sind etwa 40.000 Menschen in diesem Konflikt ums Leben gekommen, und mehr als 3.500 Dörfer wurden während des Konflikts zerstört.

Der Kurdenkonflikt hat tiefgreifende historische Wurzeln. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall des Osmanischen Reiches wurden die Kurden willkürlich auf mehrere Staaten verteilt, ohne dass ihre ethnische Identität anerkannt wurde. So leben heute schätzungsweise 30 Millionen Kurden im Nahen Osten, dürfen jedoch nicht als eigenständige Volksgruppe auftreten und wurden vielfach einer Assimilierungspolitik unterzogen.

Öcalans Rolle und die Friedensbemühungen

Zusätzlich zu seinem Einfluss innerhalb der PKK hat Abdullah Öcalan einen Aufruf zur Beendigung des bewaffneten Kampfes initiiert. Bereits im Februar 2023 forderte er die PKK auf, einen Kongress einzuberufen, um den Konflikt zu beenden und einen Weg zur Selbstauflösung zu finden. Kurz nach diesem Aufruf erklärte die PKK eine Waffenruhe, stellte jedoch Bedingungen für die vollständige Auflösung, insbesondere in Bezug auf Rahmenbedingungen für Friedensgespräche.

Trotz der Fortschritte in den Verhandlungen bleibt der Konflikt eine Herausforderung für die türkische Regierung. Die Anerkennung der kurdischen Identität und Autonomiebestrebungen bleibt ein umstrittenes Thema, da sowohl die AKP-Regierung als auch die Oppositionsparteien oft eine solche Anerkennung als Bedrohung für die nationale Einheit betrachten.

Die Entwicklung, dass die PKK ihren bewaffneten Widerstand niederlegt, könnte einen entscheidenden Beitrag zur Beendigung einer der langwierigsten Konflikte in der Region leisten. Der Schritt, der von vielen als historisch betrachtet wird, muss jedoch durch politische Maßnahmen und Dialog auf breiterer Ebene gefolgt werden, um langfristigen Frieden und Stabilität zu gewährleisten. Der Weg zu einem versöhnten Zusammenleben zwischen Kurden und Türken in der Türkei wird sich jedoch als schwierig gestalten.

Der Kurdenkonflikt und die Jahre des Kampfes haben die ethnische Polarisierung und den Nationalismus auf beiden Seiten nur verstärkt. Ein nachhaltiger Frieden erfordert daher auch die Einbindung der PKK in die politische Landschaft und die Berücksichtigung der Rechte und Wünsche der kurdischen Bevölkerung.

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Ort Nordirak, Irak
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