Steinbrück warnt: Scheitert Merz, steht die AfD bei 30%!

Peer Steinbrück warnt im ARD-Talk vor dem Scheitern der Merz-Regierung und prognostiziert die AfD bei 30 Prozent.
Peer Steinbrück warnt im ARD-Talk vor dem Scheitern der Merz-Regierung und prognostiziert die AfD bei 30 Prozent. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Im aktuellen ARD-Talk „Maischberger“ äußerte sich Peer Steinbrück, der ehemalige Finanzminister und Ex-Kanzlerkandidat der SPD, zur neuen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz. Laut Welt warnte Steinbrück vor einem drohenden Scheitern der Regierung und prognostizierte, dass die AfD bei einer Niederlage der Koalition in der nächsten Bundestagswahl auf bis zu 30 Prozent steigen könnte. Dabei kritisierte er die SPD, die seiner Meinung nach seit über einem Jahrzehnt nicht mehr mit der Zeit Schritt gehalten habe.

Steinbrück forderte die neue Regierung eindringlich auf, erfolgreich zu sein, um die Demokratie zu schützen. Er hatte bereits ein Jahr zuvor vorausgesagt, dass Merz eine Reform der Schuldenbremse anstreben werde. In diesem Kontext nannte er auch konkrete Einsparungsvorschläge, wie die Streichung umweltschädlicher Subventionen.

Reform der Schuldenbremse gefordert

Die von Steinbrück geforderte Reform des Sozialstaates zielt darauf ab, ihn effizienter und effektiver zu gestalten. Zudem plädierte er für unpopuläre Entscheidungen, um den Wohlstand des Landes langfristig zu sichern. Steinbrück verteidigte auch die Rolle des Staates und sprach sich entschieden gegen einen Abbau von Bürokratie aus.

Zur Schuldenbremse, die 2009 während der globalen Finanzkrise eingeführt wurde, äußerte sich Steinbrück kritisch. Diese Regelung begrenzt das strukturelle Defizit Deutschlands auf 0,35 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und soll verhindern, dass Politiker durch schuldenfinanzierte Projekte Wähler anlocken. Bezüglich der Schuldenbremse merkt Irish Times an, dass sie oft mehr umgangen als respektiert wird. Dies äußert sich unter anderem in der Verabschiedung eines „Sonderinstruments“ zur Finanzierung von Verteidigungsausgaben in Höhe von 100 Milliarden Euro, welches inzwischen erschöpft ist.

Politische Herausforderungen

Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der aktuellen Regierung, hatte vor den Wahlen versprochen, die Schuldenbremse unangetastet zu lassen. Zehn Tage nach seinem Amtsantritt präsentierte er jedoch neue Umgehungen der Regelung, wie einen 500 Milliarden Euro Fonds für Infrastruktur und eine Regelung für Verteidigungsausgaben. Dies zeigt, dass Merz eine pragmatische Haltung zu den Prinzipien der Schuldenbremse eingenommen hat.

Im zweiten Teil der Talkshow diskutierten Wolfgang Ischinger und Andrew Langer über die Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg. Ischinger lobte die diplomatische Rolle von Donald Trump und kritisierte die Passivität Europas. Langer wies darauf hin, dass letztlich nur Wladimir Putin entscheiden könne, ob der Krieg endet.

Details
Ort Berlin, Deutschland
Quellen