Trump-Vertreter Witkoff: Verdächtige Gespräche ohne eigenen Dolmetscher!

US-Sondergesandter Steve Witkoff verhandelt mit Putin ohne eigenen Übersetzer, was die Diplomatie gefährdet. Experten kritisieren.
US-Sondergesandter Steve Witkoff verhandelt mit Putin ohne eigenen Übersetzer, was die Diplomatie gefährdet. Experten kritisieren. (Symbolbild/NAG)

Ukraine, Land - US-Sondergesandter Steve Witkoff, ernannt von Präsident Donald Trump für den Nahen Osten, ist in die Kritik geraten, nachdem bekannt wurde, dass er bei Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf einen eigenen Übersetzer verzichtete. Stattdessen nutzte Witkoff den Übersetzer des Kremls. Diese Entscheidung, so warnen Experten, könnte dazu geführt haben, dass wichtige Nuancen in Putins Botschaften verloren gingen und Witkoff die Aussagen nicht unabhängig prüfen konnte. Michael McFaul, ehemaliger US-Botschafter in Russland, bezeichnete diese Vorgehensweise als nachteilig und wies auf die Risiken hin, die damit verbunden sind, sich auf einen russsischen Dolmetscher zu verlassen. Dies könnte die Integrität der Gespräche gefährden, die Witkoff geführt hat.

Die Verhandlungen fanden über mehrere Monate hinweg statt, mit Treffen am 11. Februar, 13. März und 11. April 2025. Kritiker bemängeln Witkoffs mangelnde Expertise in diplomatischen Angelegenheiten und seine unkritische Übernahme russischer Narrative. Laut Witkoff selbst habe Russland „fünf Regionen in der Ukraine zurückerobert”, eine Aussage, die jedoch als falsch betrachtet wird, da diese Gebiete – Luhansk, Donezk, Saporischschja, Cherson und die Krim – völkerrechtswidrig von Russland besetzt sind. Während der Gespräche war auch eine von der russischen Regierung ernannte Übersetzerin anwesend, was die Situation weiter kompliziert, da unklar bleibt, ob Witkoff irrtümlicherweise annahm, die Übersetzerin sei von der US-Botschaft geschickt worden.

Diplomatische Herausforderungen

Zusätzlich wurde berichtet, dass Witkoff in einem Interview Putin als „großartig” und „ehrlich” bezeichnete, was bei Beobachtern Besorgnis erregte. Dies geschah in einem Kontext, in dem Trump selber genervt war von Putins Zögern und Hinhalten, was schließlich zu einem Abbruch eines geplanten Treffens zwischen den beiden Präsidenten führte. Nach einem Telefonat mit Friedrich Merz und einem Treffen mit anderen europäischen Staatsführern wurde eine gemeinsame Forderung an Russland formuliert: Zustimmung zu einer 30-tägigen Waffenruhe bis Montag, andernfalls plane man, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen.

Die USA unter Trump haben nicht nur ihre Diplomatie bezüglich Russland und der Ukraine verändert, sondern auch generell die Strategien in der US-Außenpolitik überdacht, um die Regierung effizienter zu gestalten. Der Krieg in der Ukraine steht nach wie vor im Vordergrund der sicherheitspolitischen Agenda in den Vereinigten Staaten, obwohl nach dem Amtsantritt von Präsident Biden die Unterstützung für die Ukraine in Form von finanzieller Hilfe und Waffenlieferungen klar betont wurde. Maßnahmen, die zu einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Russland führen könnten, werden jedoch vermieden.

Der Blick nach vorne

Die Rivalität mit China hat in der US-Außenpolitik an Priorität gewonnen, während die Bedeutung des Nahen und Mittleren Ostens abgenommen hat. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass die Biden-Administration militärische Einsätze im Ausland reduzieren will, während gleichzeitig die strategischen Allianzen mit demokratischen Partnern gestärkt werden. Ein Dilemma für die USA bleibt die Vereinbarkeit des Weltmachtanspruchs mit der Rivalität gegenüber anderen Großmächten und dem Wunsch nach Entlastung in der Außen- und Sicherheitspolitik. Sorgen über die Lastenteilung und das Engagement der Alliierten in Europa sowie Asien könnten die transatlantischen Beziehungen weiterhin verletzen.

Viele Experten sehen in den aktuellen Herausforderungen eine Notwendigkeit für eine klare strategische Neuausrichtung in der US-Außenpolitik, um den geopolitischen Spannungen gewachsen zu sein.

Für eine umfassendere Analyse der US-Außenpolitik und deren Auswirkungen auf transatlantische Beziehungen können Sie SWP Berlin besuchen.

Weitere Details zu Witkoffs Vorgehen und den Implikationen seiner Entscheidungen finden Sie in dem Bericht auf fr.de und watson.de.

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Ort Ukraine, Land
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