George Santos: Mehr als sieben Jahre Haft für dreisten Betrug!
Long Island, New York, USA - George Santos, der ehemalige republikanische Abgeordnete der USA, wurde von einem Gericht auf Long Island, New York, zu über sieben Jahren Haft verurteilt. Laut Welt hat Richterin Joanna Seybert eine Strafe von 87 Monaten verhängt, die Santos spätestens am 25. Juli antreten muss. In einem emotionalen Moment gestand er, eine „dreiste Verbrechensserie“ begangen zu haben, die Jahre andauerte und unter anderem Identitätsdiebstahl sowie den Diebstahl finanzieller Daten von Wahlkampfspendern umfasste.
Santos, der in der Vergangenheit auch „ältere Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen und Demenz“ betrogen hat, entschuldigte sich weinend vor Gericht. Dennoch argumentierte die Staatsanwaltschaft, dass seine Reue nicht authentisch sei, da er keinen Cent an seine Opfer zurückgezahlt habe. Angesichts seiner unrechtmäßig erworbenen Gewinne wurde Santos zusätzlich zu seiner Haftstrafe zu einer Geldstrafe von etwa 580.000 Dollar verurteilt. Bereits im August musste er eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 370.000 Dollar leisten, die er bislang nicht gezahlt hat.
Berufliche Täuschungen und Skandale
Der politische Aufstieg von Santos war von Betrugs- und Täuschungsvorwürfen geprägt. Er wurde bei den Midterms 2022 für einen Wahlkreis in New York ins Repräsentantenhaus gewählt. Doch das, was er den Wählern über seine Hochschulausbildung, seinen Beruf und seine Familie erzählte, stellte sich als Fiktion heraus. Santos behauptete fälschlicherweise, Abschlüsse von Elite-Universitäten sowie eine Volleyballkarriere zu haben und arbeitete demnach für große Unternehmen wie Goldman Sachs und Citigroup.
Im Mai 2023 wurde er von der Bundesjustiz wegen Betrugs, Geldwäsche und weiteren Vergehen angeklagt. Dies führte schließlich zu einem erweiterten Anklagepunkt im Oktober, bei dem Identitätsdiebstahl im Zusammenhang mit der Entwendung von Wahlkampfmitteln untersucht wurde. Santos wurde daraufhin im Dezember 2023 aus dem Repräsentantenhaus ausgeschlossen, und er ist der dritte Abgeordnete in über 150 Jahren, der diese Bestrafung erfährt.
Identitätsdiebstahl als wachsendes Problem
Der Fall Santos geht über den individuellen Betrugsfall hinaus und wirft ein Schlaglicht auf das zugrunde liegende Problem des Identitätsdiebstahls, das in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Laut Comparitech ist Identitätsdiebstahl ein wachsendes Problem, bedingt durch die zunehmende Digitalisierung und die damit einhergehende Speicherung persönlicher Daten online. Im Jahr 2020 stieg Identitätsbetrug in den USA um rund 45 % im Vergleich zum Vorjahr, was zu enormen finanziellen Verlusten führte.
Der Identitätsbesitz ist oft leichter zu monetarisieren als andere Betrugsformen, was es zu einer bevorzugten Wahl für Kriminelle macht. Die emotionalen Auswirkungen auf die Opfer sind erheblich, und es ist beunruhigend zu wissen, dass viele Verbraucher unwissentlich Daten bereitstellen, die dann missbraucht werden können. Ungefähr 10 % der US-Amerikaner waren bereits Opfer von Identitätsdiebstahl, und die steigende Zahl von Betrugsfällen macht deutlich, wie wichtig es ist, sich vor dieser Gefahr zu schützen.
Details | |
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Vorfall | Betrug, Identitätsdiebstahl |
Ort | Long Island, New York, USA |
Schaden in € | 325000 |
Quellen |