Verspätungsalarm: Bayerns Regionalzüge brechen Negativrekord 2024!

Die Pünktlichkeit der Regionalzüge in Bayern sinkt weiter, kritische Analysen zeigen Ursachen und Herausforderungen auf.
Die Pünktlichkeit der Regionalzüge in Bayern sinkt weiter, kritische Analysen zeigen Ursachen und Herausforderungen auf.

Garmisch-Partenkirchen, Deutschland - In Bayern sind die Regionalzüge von einem anhaltenden Pünktlichkeitsproblem betroffen. Wie die PNP berichtet, sank die Pünktlichkeitsquote im Jahr 2024 auf 85,3 Prozent, was eine klare Verschlechterung im Vergleich zu 2023 darstellt, als die Quote noch bei 87,0 Prozent lag. Das bedeutet, dass nahezu 15 Prozent aller Regionalzüge und S-Bahnen mit Verspätungen ins Ziel kamen. Zudem fielen rund acht Prozent der Züge aus. Diese Situation ist besonders besorgniserregend, da 2024 ein neuer Negativrekord erwartet wird.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) stellte fest, dass die Bilanz die schlechteste seit der Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs vor 30 Jahren sei. BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs warnt vor kurzfristigen Verbesserungen und weist darauf hin, dass es sich bei den erfassten „Primärverspätungen“ nur um derartige Verspätungen handelt, die einer direkten Ursache zugeordnet werden können. Verspätungen von weniger als sechs Minuten kommen nicht in die Statistiken.

Ursachen für die Pünktlichkeitsprobleme

Ein wesentlicher Faktor für die Verspätungen ist die marode und störanfällige Bahninfrastruktur in Bayern. Fast die Hälfte der Verspätungen wird auf infrastrukturbedingte Störungen und Baustellen zurückgeführt. So waren laut der Lok Report im Jahr 2024 47,2 Prozent der Verspätungen auf Infrastrukturprobleme zurückzuführen.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Technische Störungen an Weichen, Gleisen sowie Leit- und Sicherungstechnik machten 36,4 Prozent der Verspätungen aus, während Baustellen weitere 10,8 Prozent ausmachten. Trotz dieser Herausforderungen gab es in der Pünktlichkeit der Zugspitzbahn eine erfreuliche Ausnahme: Diese gilt mit einer Pünktlichkeitsquote von 98,7 Prozent als die pünktlichste Eisenbahn in Bayern.

Vergleich zu anderen Verkehrsträgern

Die Situation in Bayern steht im Kontrast zu den Pünktlichkeitswerten im gesamten Bundesgebiet. Innerhalb des DB Personenverkehrs, zu dem auch der Regionalverkehr gehört, lag die betriebliche Pünktlichkeit im Jahr 2024 bei 90,1 Prozent für DB Regio und sogar bei 90,8 Prozent im Regionalverkehr. Diese Zahlen zeigen, dass die Probleme in Bayern besonders ausgeprägt sind.

Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) äußerte sich zu den Unzulänglichkeiten und bezeichnete die Entwicklung als „ernüchternd“. Er verwies auf ein bundesweites Problem und betonte die Notwendigkeit einer umfassenden Infrastrukturverbesserung, um die Zuverlässigkeit der Regionalzüge und S-Bahnen nachhaltig zu steigern. Trotz aller Bemühungen wird die Verbesserung der Pünktlichkeit wohl Zeit in Anspruch nehmen.

Fazit

Die aktuellen Pünktlichkeitswerte in Bayern belegen die Herausforderungen, mit denen das Schienennetz konfrontiert ist. Der Druck auf Verkehrsunternehmen und Politik wächst, um anstehenden Infrastrukturdefiziten entgegenzuwirken und die Zuverlässigkeit des Schienenpersonennahverkehrs zu erhöhen. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um eine grundlegende Wende herbeizuführen.

Details
Vorfall Regionales
Ursache infrastrukturbedingte Störungen, Baustellen
Ort Garmisch-Partenkirchen, Deutschland
Quellen