Beduinen im Westjordanland: Unterdrückt und vertrieben von Siedlern!
Zanuta, Westjordanland, Palästina - Am 7. April 2025 berichten die palästinensischen Beduinen aus dem Westjordanland von einer eskalierenden Gewalt durch israelische Siedler. Diese Übergriffe sind eine Fortsetzung der Angriffe, die am 7. Oktober 2023 mit den israelischen Bombardierungen in Gaza begannen. Betroffene, wie Fayez Atil aus dem Dorf Zanuta, schildern, dass illegale Siedler regelmäßig versuchen, ihre Schafe zu stehlen und das Dorf zu vandalieren. Atil und seine Familie sind aufgrund solcher Angriffe aus ihrem Heimatdorf geflohen, nachdem ein 77-jähriger Hirte von Siedlern angegriffen wurde.
Insgesamt wurden seit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen 46 Beduinen-Gemeinden im Westjordanland von staatlich unterstützten israelischen Siedlern vertrieben. Shai Parnes von B’Tselem betont, dass diese Gewalt nicht nur von extremistischen Siedlern, sondern auch durch staatliche Gewalt gefördert wird. Nach dem Kriegsausbruch in Gaza wurden Sicherheitskräfte aus dem Westjordanland abgezogen und durch militante Siedler ersetzt, die inzwischen Waffen und militärische Uniformen tragen.
Vertreibungen und rechtliche Kämpfe
Alle Vertreibungen fanden in Area C statt, einem Gebiet, das 60 % des Westjordanlands umfasst und unter vollständiger Kontrolle der israelischen Armee steht. Die Oslo-Abkommen von 1993 sollten eine palästinensische Staatsgründung ermöglichen, jedoch hat die Bevölkerung illegaler israelischer Siedlungen in dieser Zeit von etwa 200.000 auf über 750.000 zugenommen. Auch die Beduinen, die israelische Bürger sind und von ihrem Land vertrieben werden, leben häufig in nicht anerkannten Dörfern, die kaum grundlegende Dienstleistungen erhalten.
Khalil Alamour, ein Beduinenführer, weist darauf hin, dass die Beduinen seit über 200 Jahren nicht mehr nomadisch leben und stets ans Land zurückkehren wollen, das ihnen gehört. Die israelische Regierung drängt jedoch darauf, dass die Beduinen in Städte umziehen, was ihre traditionelle Lebensweise als Hirten bedroht. Ein weiterer betroffener Bürgermeister, Abu Bashar aus Wadi al-Seeq, schildert, dass seine Gemeinde mehrfach Vertriebungen erlitten hat, die seit dem 7. Oktober 2023 weiter zugenommen haben.
Gewalt und humanitäre Krise
Laut Berichten aus dem Westjordanland kam es in den letzten Wochen zu einem Anstieg von Ausschreitungen und gewaltsamen Auseinandersetzungen. Jüngste Daten zeigen, dass Angriffe durch israelische Siedler während verschiedener Ereignisse im Westjordanland mindestens 10 Palästinenser verletzten und mehrere Familien zur Flucht zwangen. Die Situation wird durch die Berichte der OCHA, die zweimal wöchentlich aktualisierte humanitäre Lageberichte veröffentlicht, weiter verschärft, da die Gewalt durch Siedler zum Hauptgrund für Vertreibungen geworden ist, während Zwangsräumungen immer seltener erfolgen.
Von Januar 2023 bis Januar 2025 wurden 2.275 Palästinenser aufgrund der brutalen Übergriffe von Siedlern vertrieben, darunter mehr als 1.600 Menschen, die 2023 wegen der Gewalt fliehen mussten. Im Kontext dieser Übergriffe wurde auch von tödlichen Schüssen durch israelische Sicherheitskräfte berichtet. Dennoch bestehen viele Beduinen-Gemeinden darauf, ihr Recht auf Rückkehr durch juristische Schritte vor dem israelischen Gerichtshof zu verfolgen, obwohl die Legitimität dieser Gerichte in besetzten Gebieten umstritten ist.
Die Beduinen von Zanuta erhielten juristische Anordnungen zum Schutz vor Übergriffen, doch die Unsicherheit bleibt groß, da viele andere Gemeinden trotz rechtlicher Schritte befürchten, ihre Existenzgrundlage zu verlieren. Die humanitäre Situation in der Region bleibt dadurch angespannt, was die internationale Gemeinschaft weiterhin alarmiert.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der UN-Generalsekretär António Guterres besorgt über die anhaltende Gewalt im Westjordanland ist. Während die Hilfsorganisationen ihre Bemühungen ausweiten, steht die regionale Stabilität auf der Kippe.
Al Jazeera berichtet, dass …
OCHA stellt fest, dass …
Der Spiegel beleuchtet die Hintergründe der Gewalt …
Details | |
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Vorfall | Vandalismus, Vertreibung |
Ursache | Aggression von Siedlern, staatliche Gewalt |
Ort | Zanuta, Westjordanland, Palästina |
Verletzte | 1 |
Quellen |