Berlin trauert um Margot Friedländer: Trauerfeier am Donnerstag geplant

Margot Friedländer, Holocaust-Überlebende, ist im Alter von 103 Jahren verstorben. Ihre Trauerfeier findet am 15. Mai in Berlin statt.
Margot Friedländer, Holocaust-Überlebende, ist im Alter von 103 Jahren verstorben. Ihre Trauerfeier findet am 15. Mai in Berlin statt. (Symbolbild/NAG)

Jüdischer Friedhof in Weißensee, Berlin, Deutschland - Margot Friedländer, die Holocaust-Überlebende und bedeutende Zeitzeugin, ist im Alter von 103 Jahren verstorben. Ihr Tod stellt einen tiefen Verlust für die Gesellschaft dar, die sie ihr Leben lang mit ihrem Engagement für Menschlichkeit und Demokratie bereichert hat. Tagesspiegel berichtet, dass eine große Trauerfeier für Friedländer in Berlin geplant wird. Die genauen Details, einschließlich Termin und Ort, wird die Margot Friedländer Stiftung am Dienstag bekanntgeben.

Die Beisetzung von Friedländer findet am Donnerstag, den 15. Mai, auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee statt. Diese Zeremonie wird in einem ausgewählten Kreis durchgeführt und ist nicht öffentlich. Vincenzo Durando, der sich um die Pflege und Instandhaltung des Ehrengrabs kümmert, betont, dass es sich um eine besondere Ehre handelt, die Friedländer als Berliner Ehrenbürgerin zuteilwird. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sowie andere hochrangige Politiker werden sich als Erste in das Kondolenzbuch eintragen, das ab Dienstag im Roten Rathaus ausgelegt wird, wie Zeit meldet.

Lebensweg und Engagement

Margot Friedländer wurde 1921 in Berlin als Margot Bendheim geboren und ist bekannt für ihre bewegte Lebensgeschichte, die von Verfolgung und Überleben geprägt ist. In ihrer Kindheit versuchte ihre Familie, vor den Nationalsozialisten in die USA zu fliehen, was letztlich scheiterte. Während des Nationalsozialismus lebte Friedländer versteckt in Berlin für 15 Monate, bis sie im April 1944 festgenommen und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Diese schmerzlichen Erfahrungen prägten ihre späteren Lebensjahre, in denen sie als Stimme gegen das Vergessen auftrat, sowohl in Schulen als auch in der Öffentlichkeit.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wanderte sie 1946 mit ihrem Mann Adolf in die USA aus, wo sie als Reiseagentin und Schneiderin arbeitete. Im Jahr 2010 kehrte sie dauerhaft nach Berlin zurück. Ihr Leben war ein eindrucksvolles Beispiel für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ein Aufruf zur Menschlichkeit, was ihr Anerkennungen wie die Jeanette-Wolff-Medaille und das Bundesverdienstkreuz am Bande einbrachte. Jüdische Allgemeine hebt hervor, dass Friedländer immer wieder die Notwendigkeit betonte, sich gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung zu wenden.

Darüber hinaus gründete sie eine Stiftung, die im Jahr 2024 einen Preis für Engagement für menschliches Miteinander und das Gedenken an Holocaust-Opfer verlieh. Ihr Schicksal und ihre kraftvolle Botschaft werden insbesondere auch in diesen schwierigen Zeiten weiterhin Bedeutung haben.

Die große Trauerfeier wird erwartet, viele Menschen anzuziehen, einschließlich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und hochrangiger Vertreter jüdischer Verbände, was möglicherweise auch hohe Sicherheitsanforderungen mit sich bringt. Eine solche Vereinigung zur Ehrung von Friedländer reflektiert nicht nur ihren persönlichen Verlust, sondern auch die kollektive Trauer und den Respekt, den sie in der Gesellschaft genossen hat.

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Ort Jüdischer Friedhof in Weißensee, Berlin, Deutschland
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