Globaler Temperaturrekord: 2024 bringt Erderwärmung über 1,5 Grad!

RBB24 berichtet über den alarmierenden Anstieg der globalen Temperaturen im Jahr 2024 und die Herausforderungen der Klimaziele.
RBB24 berichtet über den alarmierenden Anstieg der globalen Temperaturen im Jahr 2024 und die Herausforderungen der Klimaziele. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Im Jahr 2024 wurde ein alarmierender Rekord aufgestellt: Erstmals seit Beginn der Messungen war die weltweite Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Dies geht aus einem Bericht des Copernicus Climate Change Service hervor, der in Reading, Großbritannien, angesiedelt ist. Die Temperatur lag sogar im Schnitt 1,6 Grad über der geschätzten Mitteltemperatur von 1850 bis 1900. Das Jahr gilt damit als das wärmste, das jemals aufgezeichnet wurde, während gleichzeitig jedes der letzten zehn Jahre (2015-2024) zu den zehn wärmsten Jahren gehörte. Besonders herausragend war der 22. Juli 2024: An diesem Tag wurde mit 17,16 Grad eine neue Rekordtemperatur verzeichnet, wie rbb24 berichtet.

In Berlin und Brandenburg war 2024 ebenfalls ein Rekordjahr. Der Deutsche Wetterdienst stellte fest, dass die Durchschnittstemperatur in Berlin mit 11,9 Grad Celsius und in Brandenburg mit 11,4 Grad deutlich über den historischen Mitteln lag. Niklas Höhne, Mitbegründer des NewClimate Institute, erklärte, dass der aktuelle Bericht ein dringendes Warnsignal darstellt, das die Notwendigkeit unterstreicht, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern.

Die Gefahren der Klimaerwärmung

Die aktuellen Klimadaten zeigen alarmierende Trends, die die Auswirkungen der globalen Erwärmung verdeutlichen. So erlebte die Erde 2024 nicht nur die höchste Temperatur, sondern auch die Rekordwerte in Bezug auf die Oberflächentemperaturen der Ozeane, die im Jahresmittel bei 20,87 Grad lagen. Diese Werte sind um 0,51 Grad höher als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Außerdem wurde die höchste jemals gemessene Menge an Wasserdampf in der Atmosphäre registriert, die rund fünf Prozent über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre lag. Diese Faktoren trugen zu schweren Stürmen und einer Zunahme von Extremereignissen, einschließlich tropischer Wirbelstürme und großflächiger Waldbrände in Amerika, bei. Insbesondere am 10. Juli 2024 war ein beeindruckender Rekord zu verzeichnen, als 44 Prozent der Erdoberfläche unter „schwerem“ bis „extremem“ Hitzestress litten.

Die Ursachen für diese dramatische Erwärmung sind komplex, aber die Experten des Copernicus-Klimadienstes machen hauptsächlich die hohen Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich. Dazu gehören Rekordwerte bei den Konzentrationen von Kohlendioxid und Methan in der Atmosphäre. Darüber hinaus beeinflusste das Klimaphänomen El Niño, das seinen Höhepunkt im Dezember 2023 erreichte, die Temperaturen in der ersten Jahreshälfte 2024 erheblich.

Politische Reaktionen und Ausblick

Die jüngsten Entwicklungen werfen ein kritisches Licht auf die globalen Klimaziele. Während die Pariser Klimaziele theoretisch noch nicht als verfehlt gelten, ist der zwei Jahresdurchschnitt von 2023 und 2024 mit 1,54 Grad besorgniserregend. Höhne äußerte sich skeptisch über die Erreichbarkeit des 1,5-Grad-Ziels und warf gleichzeitig einen Blick auf mögliche positive Entwicklungen, wie das Wachstum der erneuerbaren Energien und den Anstieg bei E-Autos. Der Klimawissenschaftler Mojib Latif hingegen bezweifelt die Wirksamkeit von Klimakonferenzen und weist darauf hin, dass ein wirklicher Durchbruch bei der bevorstehenden Weltklimakonferenz in Baku unwahrscheinlich sei.

Mit Blick auf künftige Prognosen ist die Situation noch nicht endgültig. Angesichts der aktuellen Daten wird jedoch deutlich, dass dringende Maßnahmen erforderlich sind. Nur mit einer raschen Reduktion der Treibhausgasemissionen können die gefährlichen Trends umgekehrt werden. Höhne betonte, dass die Anpassung an nachhaltige Energien der Schlüssel sei, um die erlebte Hitze und die damit verbundenen Extremwetterereignisse künftig zu verringern, während die Weltklimakonferenz als potenzieller Anstoß für eine ernsthafte politische Wende dienen könnte.

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Ort Berlin, Deutschland
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