Neues Fahndungsupdate: Polizei erhält 80 Hinweise zu RAF-Terroristen!

Niedersachsen, Deutschland - Ermittler haben am 10. April 2025 rund 80 neue Hinweise auf die untergetauchten Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg erhalten. Diese Hinweise wurden bereits mit Priorität bearbeitet, jedoch wurden keine spezifischen Details zu den Informationen veröffentlicht. Das Landeskriminalamt Niedersachsen hatte Ende März 2023 zwei neue Bilder von Staub veröffentlicht, die aus dem Jahr 2006 stammen. Seit 2015 laufen Ermittlungen gegen das Trio wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes, die von 1999 bis 2016 insgesamt 2,7 Millionen Euro bei Überfällen auf Geldtransporter und Kassenbüros in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein erbeutet haben.

Besonders auffällig ist, dass sowohl Staub (70) als auch Garweg (56) sowie Daniela Klette (66) sich häufig privatärztlich behandeln ließen und die Rechnungen in bar bezahlten. Fahnder erhoffen sich durch Informationen von Praxismitarbeitern Hinweise zu Garweg und Staub sowie zu möglichen Barzahlungen. Staub wird zudem als Brillenträger beschrieben und benötigt regelmäßig die Dienste von Augenärzten oder Optikern, was möglicherweise Anhaltspunkte für seinen Aufenthaltsort liefert.

Die Festnahme von Daniela Klette

Die festgenommene Daniela Klette wurde Ende Februar 2024 in Berlin verhaftet. Bei den Überfällen soll sie häufig das Fluchtauto gefahren haben. Klette wird der dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) zugerechnet, einer Gruppe, die seit den späten 1960er Jahren für ihre gewaltsamen Aktionen berüchtigt ist. Die RAF, gegründet 1970, orientierte sich an Konzepten der südamerikanischen Stadtguerilla und setzte Gewalt gegen Menschen ein, um den Staat, die Gesellschaft und die Wirtschaft in Deutschland zu erschüttern. Extremistische Gruppierungen der RAF betrachteten Gewalt als legitim, um das etablierte System zu verändern und forderten die Transformation Deutschlands in einen Polizeistaat in Reaktion auf ihre Terrorakte.

Die ersten großen Erfolge der staatlichen Repression gegenüber der RAF traten in den 1970er Jahren zutage. Im Juni 1972 wurden die führenden Köpfe der ersten RAF-Generation verhaftet, was einen entscheidenden Dämpfer für die Aktivitäten der Gruppe bedeutete. Dennoch hielten die Terroranschläge bis zu einem Höhepunkt 1977 an, mit Schockmomenten wie der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback und der Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“, die schließlich von der GSG 9 gestürmt wurde.

Die Verstecke der Terroristen

Ernst-Volker Staub soll mehrere Tarnnamen verwendet haben, darunter Peter, Volker Gertner, Adnan Yücel und viele weitere. Diese Namen wurden genutzt, um Wohnungen zu mieten und Autos zu kaufen, was die Fahndung nach ihm und Garweg erheblich erschwert. Während Klette unter Kontrolle der Behörden festgenommen wurde, sind Garweg und Staub weiterhin untergetaucht. Die neuen Hinweise bieten für die Ermittler in Niedersachsen und darüber hinaus die Gelegenheit, möglicherweise entscheidende Fortschritte im Fall der gesuchten Terroristen zu machen.

Die Geschichte der RAF und ihrer radikalen Ideologien hat bis heute Konsequenzen im Umgang mit politischem Extremismus in Deutschland. Die Staatsanwaltschaften und die Ermittlungsbehörden bleiben wachsam, um die Überreste dieser gefährlichen Gruppierungen zu verfolgen und deren Einfluss auf die Gesellschaft zu minimieren. Sächsische.de und hdg.de beleuchten die Hintergründe dieser bemerkenswerten Fahndung.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Niedersachsen, Deutschland
Festnahmen 1
Schaden in € 2700000
Quellen