Blutige Kämpfe in Tripoli: Premierminister greift durch!

Tripoli, Libyen - In Libyen wurden am 13. Mai 2025 bei heftigen Kämpfen in Tripoli sechs Menschen getötet. Die Gewalt brach aus, nachdem der gefürchtete Milizführer Abdelghani al-Kikli, bekannt als „Gheniwa“, von einer rivalisierenden Miliz liquidiert wurde. Al-Kikli, Kommandeur der Stability Support Authority (SSA), wurde in der Zentrale der 444. Brigade erschossen, was zu einem massiven Sicherheitsvorfall in der Hauptstadt führte. Der libysche Premierminister Abdul Hamid Dbeibah bestätigte, dass eine militärische Operation erfolgreich die öffentliche Ordnung wiederhergestellt habe, nachdem die Stadt in Chaos gestürzt wurde, als die Kämpfe zwischen rivalisierenden bewaffneten Gruppen ausbrachen.

Das Emergency Medicine and Support Centre stellte die Bergung von sechs Leichnamen aus dem Stadtteil Abu Salim fest. Die UN-Mission in Libyen äußerte Besorgnis über die Nutzung schwerer Waffen in dicht besiedelten Gebieten und warnte vor möglichen Kriegsverbrechen. Die Kämpfe breiteten sich über die Hauptstadt hinaus aus, während Schulen in Teilen von Tripoli bis auf Weiteres geschlossen blieben. Zudem verhängten die Behörden eine vorübergehende Ausgangssperre, um die Zivilbevölkerung zu schützen.

Der Einfluss von Al-Kikli

Al-Kikli hatte erheblichen Einfluss auf die interne Sicherheitsbehörde sowie auf Geldtransfers von der Zentralbank, was ihn zu einer zentralen Figur innerhalb der libyschen Machtstrukturen machte. In den letzten Jahren wurde der Milizenführer wiederholt von Amnesty International für Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen kritisiert. Analyst Jalel Harchaoui berichtete, dass al-Kikli in einem Hinterhalt getötet wurde, und stellte fest, dass der Milizführer in der Vergangenheit Konflikte mit anderen militärischen Gruppierungen, einschließlich jener aus Misrata, hatte.

Schnell verbreiteten sich auf Sozialen Medien Videos, die die Ermordung von al-Kikli und seinen Begleitern zeigten. Diese Aufnahmen dokumentierten die blutigen Szenen, als die Rivalität zwischen den bewaffneten Gruppen eskalierte. Militärfahrzeuge und schwer bewaffnete Kämpfer waren in der Stadt sichtbar, was die angespannte Sicherheitslage weiter verschärfte. Auch das Innenministerium riet der Zivilbevölkerung, in ihren Häusern zu bleiben und sich nicht zu bewegen.

Sicherheitskrise in Libyen

Der Mord an al-Kikli hat das bereits fragile Sicherheitsgefüge Libyens weiter destabilisiert. Seit dem NATO-unterstützten Aufstand 2011 ist das Land in Chaos versunken und wird seit einem Jahrzehnt von rivalisierenden Regierungen im Osten und Westen beherrscht. Diese Konflikte werden von verschiedenen Kämpfergruppen und ausländischen Akteuren unterstützt. Die humanitäre Lage ist weiterhin besorgniserregend, da über 170.664 Binnenvertriebene in Libyen leben. Diese Menschen werden mit extremen Herausforderungen konfrontiert, da ihnen grundlegende Dienstleistungen fehlen und viele in unsicheren Verhältnissen leben müssen.

Inmitten dieser Unsicherheiten sind auch Frauen und Mädchen stark von Diskriminierung betroffen. Laut einem Bericht von Amnesty International aus dem Jahr 2023 fehlen ihnen rechtliche Schutzmechanismen, und viele erleben Gewalt in ihrem Alltag durch bewaffnete Gruppen und familiäre Strukturen. Besondere Herausforderungen bestehen auch für ethnische Minderheiten, die aufgrund diskriminierender Gesetze benachteiligt werden.

Die Situation in Libyen bleibt kritisch, und während die politischen Akteure darum ringen, ihre Autorität zu behaupten, ist das Wohl der Zivilbevölkerung stark gefährdet. Die Entwicklungen in Tripoli sind ein eindringlicher Hinweis auf die fragilen Machtverhältnisse und die anhaltenden Herausforderungen, die das Land belasten.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ursache Tod des Milizführers
Ort Tripoli, Libyen
Verletzte 6
Quellen