Der graue Kardinal: Wird Pietro Parolin der neue Papst?

Am 7. Mai 2025 beginnt das Konklave im Vatikan zur Wahl eines neuen Papstes, wobei Kardinal Pietro Parolin als Favorit gilt.
Am 7. Mai 2025 beginnt das Konklave im Vatikan zur Wahl eines neuen Papstes, wobei Kardinal Pietro Parolin als Favorit gilt. (Symbolbild/NAG)

Vatikan, Italien - Am Mittwoch, den 7. Mai 2025, beginnt in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan das mit Spannung erwartete Konklave zur Wahl des neuen Papstes. Kardinal Pietro Parolin gilt als der erstrangige Favorit auf die Nachfolge von Papst Franziskus. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Kardinalstaatssekretär unter Franziskus ist er vielen Kardinälen wohl bekannt. Experten bezeichnen Parolin als pragmatischen Stratege, der die diplomatischen Geschicke der katholischen Kirche seit 2013 lenkt und über hervorragende Verbindungen zu wichtigen globalen Akteuren wie Peking und Washington verfügt, was seine Eignung für das Papstamt untermauert.

Parolin, der als mächtigster Kardinal im Vatikan angesehen wird, hat sich seit Langem als Spitzenkandidat des liberalen Flügels etabliert, wird jedoch trotz seiner Qualifikationen mit kleineren Kritikpunkten konfrontiert. So warnen einige Beobachter bezüglich seiner Gesundheit, da er in der Vergangenheit eine schwere Krebserkrankung überstanden hat. Diese Gerüchte schwirrten in der Woche vor dem Konklave umher, während Kardinal Fernando Filoni, ein enger Vertrauter von Parolin, optimistisch auf die Unterstützung für ihn hinweist. Er prognostiziert, dass bereits im ersten Wahlgang „weißer Rauch“ zu sehen sein wird und Parolin als der nächste Papst hervortritt, sollte das Konklave kurz verhandeln müssen. Ein längerer Prozess könnte jedoch zu einer Wende und einem möglichen Umdenken bei den Kardinälen führen.

Wahlen im Konklave und Anforderungen an den neuen Papst

Am ersten Tag des Konklaves findet ein Wahlgang statt, gefolgt von mehreren weiteren Wahlgängen täglich. Insgesamt sind bis zu vier Wahlgänge pro Tag möglich. Der fünfte Wahlgang stellt den Abschluss des ersten vollen Konklave-Tags dar. Zudem haben die Kardinäle in den Tagen vor der Wahl die Möglichkeit, das Anforderungsprofil für das neue Kirchenoberhaupt festzulegen. Dabei wird diskutiert, ob die Kirche einen „zweiten Franziskus“ braucht, der sich um die Schwächsten kümmert, oder einen Papst, der dogmatische Klarheit in den Vordergrund rückt.

Die Überlegungen der Kardinäle sind dabei vielschichtig. Unter den Themenschwerpunkten befindet sich auch die Frage, ob die katholische Kirche eine mutige Weiterentwicklung ihrer Strukturen, etwa durch eine stärkere Synodalität, anstreben sollte. Kritische Stimmen weisen darauf hin, dass Parolin zwar als geeigneter Kandidat für die vatikanische Diplomatie gehandelt wird, ihm jedoch eine persönliche Ausstrahlung fehlt, die für das Papstamt von Bedeutung sein könnte. Der 92-jährige Kardinal Walter Kasper äußerte, dass bisher keine entscheidenen Reden im Kollegium gehalten wurden, was möglicherweise die Richtung der Wahl beeinflussen kann.

Ein Ausblick auf die mögliche Papstwahl

Die offenen Wunden aus dem Pontifikat von Franziskus, wie Fälle von Missbrauch und die Finanzskandale innerhalb des Vatikans, werfen einen Schatten auf die bevorstehende Wahl. Einige Kardinäle fordern einen Papst, der nicht nur charismatisch ist, sondern auch rechtliche Klarheit bietet. In der Diskussion sind neben Parolin auch andere Kandidaten, wie Kardinal Mario Grech, der für die wichtigen Fragen rund um Mitbestimmung innerhalb der Kirche eine Lösung bieten könnte.

Insgesamt ist die Ausgangsposition von Kardinal Pietro Parolin stark, doch die Dynamik im Konklave könnte unvorhersehbare Wendungen bringen, während die Wahl der neuen Führungsfigur auf dem Planeten repräsentative Bedeutung für die katholische Kirche hat.

Für weitere Details über das Geschehen im Konklave und die Kandidatenprofile besuchen Sie bitte fr.de, t-online.de und katholisch.de.

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Ort Vatikan, Italien
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