Mannheimer Politiker verblüfft mit FKK-Reise und nacktem Amtsblatt-Aufruf!

Cap d’Agde, Frankreich - Der Mannheimer Stadtrat Julien Ferrat sorgt mit einem gewagten Aufruf für Aufregung. In einer ungewöhnlichen Anzeige, die im Mannheimer Amtsblatt veröffentlicht wurde, präsentiert sich Ferrat nackt am Strand. Ein Schild mit der Aufschrift „Die Mannheimer im Gemeinderat“ verdeckt sein Geschlecht. Unter dem Titel „Politische Bildungsfahrt nach Cap d’Agde“ lädt er Interessierte zu einer „FKK-Swinger-Reise mit interessantem Politik-Programm“ ein, die für August geplant ist und acht Tage dauern soll. Die Reisekosten müssen von den Teilnehmern selbst getragen werden. Dies berichtet SWR.
Cap d’Agde, das Ziel der Reise, ist bekannt als ein „Mekka für Nudisten und Swinger“. Die Stadt hat eine lange Tradition in der Freikörperkultur (FKK), die sich auf gemeinschaftliche Nacktheit, Selbstachtung und Respekt für die Umwelt konzentriert. FKK wird oft mit Naturerfahrung, Bewegung und einem gesunden Lebensstil in Verbindung gebracht. Eine Vielzahl von Aktivitäten, von Baden bis Sport, sind in dieser Tradition verankert. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich FKK in Deutschland etabliert, wo es mittlerweile ein Teil der Kultur ist, der weitgehend akzeptiert wird. Der Markt für Nackterholung in Deutschland wird auf etwa zehn Millionen Urlauber jährlich geschätzt, was die Attraktivität solcher Reisen unterstreicht, wie sie Ferrat bewirbt, so berichtet Junge Freiheit.
Polemik und Kritik
Die Reaktionen auf Ferrats Einladung sind gemischt. Die CDU Mannheim kritisiert die Aktion scharf. Kreisvorsitzender Christian Hötting bezeichnet den Aufruf als „hirnverbrannt“ und „zum Fremdschämen“. Er äußert Bedenken, dass das Ansehen des Gemeinderats durch solche Aktionen geschädigt werde. Die Diskussion hat verschiedene Emotionen geweckt, und Hötting schließt nicht aus, dass einige Mitglieder der CDU formelle Schritte gegen Ferrat unternehmen könnten, obwohl die Stadtverwaltung neutral bleibt und darauf hinweist, dass die Beiträge im Amtsblatt von Gemeinderäten eigenverantwortlich verfasst werden und nur bei groben Verstößen eingegriffen wird.
Ferrat selbst nimmt die Kritik gelassen. Er betont, dass niemand gezwungen sei, an der Reise teilzunehmen und er mit dieser außergewöhnlichen Bildungsfahrt eine neue Form des politischen Engagements fördern wolle. Er hat bereits erste Rückmeldungen von Interessierten erhalten, die in Betracht ziehen, an der Reise teilzunehmen.
In der Diskussion um FKK und öffentliche Nacktheit spielt auch der historische Kontext eine Rolle. FKK hat sich in Deutschland stark kommerzialisiert, mit Angeboten wie FKK-Camping und -Resorts. Öffentliches Nacktbaden ist in vielen Kulturen unterschiedlich wahrgenommen; in Deutschland ist es jedoch rechtlich nicht strafbar, obwohl es manchmal als Ordnungswidrigkeit geahndet werden kann. Die Normalisierung der Nacktheit in bestimmten Kontexten wird von FKK-Anhängern oft als gesundheitsfördernd und positiv für das Körperbild beschrieben, was die berechtigte Diskussion über Ferrats Reise weiter anheizt. Laut Wikipedia setzen sich FKK-Anhänger zudem für das Recht auf Nacktheit in der Öffentlichkeit ein, was gelegentlich zu Konflikten führt.
Details | |
---|---|
Vorfall | Skandal |
Ort | Cap d’Agde, Frankreich |
Quellen |