documenta Institut: Forscher aus Kassel starten große Kunstoffensive!

Kassel, Deutschland - Am 16. Mai 2025 wurde bekannt, dass das documenta Institut, das am 13. Mai 2023 offiziell gegründet wurde, eine wichtige Etappe in seiner Entwicklung erreicht hat. Das Institut ist eine eigenständige Forschungseinrichtung, die von der Universität Kassel als alleiniger Gesellschafterin betrieben wird. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels, ernannt.
Der Aufsichtsrat setzt sich aus Vertretern des Landes Hessen, der Universität Kassel, der Kunsthochschule Kassel sowie der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zusammen. Ziel des Instituts ist es, die Forschung zur documenta und zeitgenössischer Kunst zu stärken und zu fördern. Prof. Dr. Ute Clement, Präsidentin der Universität Kassel, hebt hervor, wie entscheidend die unabhängige Forschungseinrichtung für die Einwerbung von Drittmitteln ist.
Forschungsprofil und Strukturen
Der Gründungsdirektor des Instituts, Prof. Dr. Heinz Bude, hat das Institut erfolgreich auf eigene Beine gestellt und ein Forschungsprogramm entwickelt. Die Forschung verfolgt zwei Linien: einerseits die historische und zukünftige Betrachtung der documenta, andererseits die Untersuchung des globalen Feldes der Gegenwartskunst. Zudem haben Wissenschaftler des Instituts privilegierten Zugang zum Archiv der documenta, was die Verortung des Instituts und des Archivs schärfen soll.
Das Land Hessen finanziert das Institut zunächst mit rund 770.000 Euro jährlich, mit einer geplanten Erhöhung auf etwa 1,5 Millionen Euro bis 2033. Die drei documenta-Professuren, die seit 2021 an der Universität Kassel eingestellt wurden, sind stark in die Forschung des Instituts eingebunden. Ein Nachfolgeprozess für den ausscheidenden Gründungsdirektor Heinz Bude hat bereits begonnen, die Bewerbungsfrist endet am 26. Mai 2025.
Ein Zentrum für Ausstellungsstudien
Das documenta Institut versteht sich als ein internationales Zentrum für Ausstellungsstudien und als Ort des Austausches über zeitgenössische Kunst. Es hebt hervor, dass alles Kunst sein kann, wenn es im Rahmen einer Ausstellung präsentiert wird. Unabhängig vom fünfjährigen Rhythmus der documenta zieht das Institut Fachleute aus dem Kunstfeld an und richtet seine Aufmerksamkeit an lokale, regionale und internationale Öffentlichkeiten.
Die Forschung umfasst Möglichkeiten von Ausstellungen der Gegenwartskunst sowie deren kritische Auseinandersetzung. Das Institut verfolgt das Ziel, die Themen und Belange der zeitgenössischen Kunst in Formaten des „public reasoning“ zu adressieren und entwickelt besondere Formate inspiriert von künstlerischer Forschung, um verborgene Aspekte sichtbar zu machen.
Interdisziplinäre Ansätze und Kooperationen
Das Institut hat sich dazu verpflichtet, eine operative Basis für die Forschung im Bereich „curatorial und exhibition studies“ zu schaffen und die internationale Sichtbarkeit Kassels als Forschungsstandort zu erhöhen. Als transdisziplinäres Forschungszentrum kooperiert es mit verschiedenen Fachbereichen, darunter Geistes- und Kulturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften sowie Architektur. Durch die Verbindung dieser Disziplinen erhofft man sich eine stärkere Positionierung und ein erweitertes Verständnis der Bedingungen, Formen und Funktionen von Ausstellungen.
Ein wichtiger Bestandteil ist zudem die Kooperation mit dem TRACES Forschungsteam, das durch sein interdisziplinäres Konzept die Kasseler Hochschulen in den Bereichen Kunst und Ausstellung stärkt und somit zur Profilierung der Forschung beiträgt.
Das documenta Institut wird somit nicht nur ein Ort der Forschung, sondern auch ein Versammlungsort für die Kasseler Stadtgesellschaft und globale Kunst- und Wissensgemeinden werden.
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Ort | Kassel, Deutschland |
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