Dönerspieß-Produktion in Ludwigsburg: Warnstreik für höhere Löhne!

Warnstreik bei Birtat in Ludwigsburg: Mitarbeiter fordern höhere Gehälter und transparente Lohnstrukturen für Dönerspieß-Produktion.
Warnstreik bei Birtat in Ludwigsburg: Mitarbeiter fordern höhere Gehälter und transparente Lohnstrukturen für Dönerspieß-Produktion. (Symbolbild/NAG)

Ludwigsburg, Deutschland - In der Dönerspieß-Fabrik der Firma Birtat bei Ludwigsburg kam es heute zu einem Warnstreik, der die Produktion zeitweise zum Erliegen brachte. Der Ausstand wurde von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) initiiert. Der Streik diente dazu, Druck auf die laufenden Verhandlungen über tarifliche Regelungen der Gehälter für rund 115 Beschäftigte auszuüben. Ziel ist es, eine gerechtere Vergütung und eine transparente Entgeltstruktur zu erreichen.

Birtat gehört zur Meat World SE und ist der größte Hersteller von Dönerspießen in Baden-Württemberg. Das Unternehmen zählt zu den führenden Anbietern in Deutschland und beliefert tausende Döner-Restaurants. Monatlich erreichen die Produkte über 13 Millionen Konsumenten und erzielen einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro. Der Betrieb stand während des vierstündigen Warnstreiks nahezu still, da sich etwa 100 der 115 Mitarbeiter am Ausstand beteiligten.

Unzufriedenheit mit der Vergütung

Die Beschäftigten äußerten Unzufriedenheit über die derzeitige Vergütung, die von vielen als willkürlich empfunden wird. Die NGG fordert ein Einstiegsgehalt von 3.000 Euro, was als Pilotprojekt für die Branche angesehen werden könnte. Magdalena Krüger, die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft, erklärte, dass der Warnstreik dazu dienen soll, den Gesprächen einen Schub zu geben und das Thema schnell voranzutreiben. Bisher arbeiten nur sechs Personen an den Produktionsmaschinen, während der Großteil der Mitarbeiter sich draußen versammelte.

Die anhaltenden Tarifverhandlungen sind ein Teil der gewerkschaftlichen Strategien, die im deutschen Recht verankert sind. Das Recht, Gewerkschaften zu bilden, ist durch Artikel 9 des Grundgesetzes geschützt. Gewerkschaften wie die NGG verhandeln Tarifverträge gemäß dem Tarifvertragsgesetz und setzen Druckmittel zur Durchsetzung ihrer Forderungen ein. Häufige Streitpunkte in Tarifverhandlungen sind Löhne, Urlaub und Arbeitszeiten, die je nach Branche stark variieren können.

Blick auf die Gewerkschaftslandschaft in Deutschland

Deutschland hat eine vielfältige Gewerkschaftslandschaft, in der der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die größte Dachorganisation darstellt. Er umfasst acht Mitgliedsgewerkschaften und vertritt die Interessen von Millionen von Beschäftigten. Am internationalen Tag der Arbeit rufen Gewerkschaften häufig zu Protestveranstaltungen auf.

Im Jahr 2024 hatte der DGB rund 5,6 Millionen Mitglieder, was einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Vor zehn Jahren waren es noch 6,1 Millionen, und vor 20 Jahren sogar 7 Millionen. Die Gewerkschaften verhandeln nicht nur über Gehälter, sondern bieten auch Unterstützung bei Problemen mit Arbeitgebern an. Warnstreiks, wie der heutige in der Birtat-Fabrik, werden als letztes Mittel im Arbeitskampf eingesetzt, wenn die Verhandlungen ins Stocken geraten.

Die Tarifverhandlungen in der Dönerspieß-Fabrik sollen am 27. Mai fortgesetzt werden, und die Beteiligten hoffen, dass der Warnstreik der NGG zu einer schnellen Lösung führen wird.

Details
Ort Ludwigsburg, Deutschland
Quellen