Großartige Hilfsbereitschaft für Borreliose-Patientin Ramona aus Horgenzell

Horgenzell, Deutschland - In einer bewegenden Geschichte setzt sich die 32-jährige Ramona Schorrer aus Horgenzell mit den verheerenden Auswirkungen der Lyme-Borreliose auseinander. Diese aus Zecken übertragene Krankheit hat ihr Leben stark beeinträchtigt und führt seit Jahren zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen. Früher eine sportliche und aktive Person, ist Ramona mittlerweile auf das Bett angewiesen und muss ihre Stelle als Industriekauffrau aufgeben, da die Symptome zunehmend unerträglich wurden. Ihre Leidensgeschichte hat eine Welle der Solidarität ausgelöst, wie schwaebische.de berichtet.
Die Symptome von Rams chronischer Lyme-Borreliose, die erst nach Jahren der Krankheit diagnostiziert wurde, beginnen mit Gelenkschmerzen, insbesondere in den Knien, und führen zu multimorbiden Erkrankungen, einschließlich Entzündungen im Gehirn. Es wurde festgestellt, dass drei verschiedene Borrelien-Arten in ihrem Blut nachgewiesen wurden: Borrelia burgdorferi, die Gelenkentzündungen verursacht, Borrelia garinii, die neurologische Probleme hervorruft, und Borrelia afzelii, verantwortlich für Hautausschläge und Haarausfall. Die Diagnose und Therapie der Lyme-Borreliose sind entscheidend, da die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie beschreibt, dass akute Borreliose gut mit Antibiotika behandelt werden kann, während die chronische Form komplexere Therapien erforderlich macht.
Therapie und Unterstützung
Ramona hat zufällig in einer Facebook-Selbsthilfegruppe von der Behandlung durch Dr. Sigrid Blehle, einer Spezialistin für Lyme-Borreliose in Augsburg, erfahren. Ihre Therapie umfasst hochdosierte Antibiotikainfusionen sowie ganzheitliche Ansätze aus der Naturmedizin. Da Ramona gesetzlich versichert ist, muss sie die Behandlungskosten selbst tragen. Dies führte dazu, dass ihre Freundin Laura Boettcher eine Spendenaktion auf Gofundme initiierte. Die Reaktion war überwältigend: Über 1.100 Spenden ermöglichten eine Gesamtsumme von 62.886 Euro.
Aktuell erhält Ramona seit März eine ambulante Therapie, die drei Antibiotika in Tablettenform umfasst und deren Kosten durch die Spenden gedeckt sind. Alle zwei Wochen stehen Kontrolluntersuchungen zur Überprüfung ihrer Blutwerte und des EKGs an. Ihr nächster Aufenthalt in der Tagesklinik in Augsburg ist für Ende Mai geplant, wo sie weitere wichtige Therapien, einschließlich Hyperthermie und Physiotherapie, erhalten wird. Ihre Familie zeigt sich unendlich dankbar für die Unterstützung der Spender.
Die Bedeutung von Lyme-Borreliose
Lyme-Borreliose ist eine endemische Erkrankung in Deutschland, die laut dem Robert Koch-Institut durch Zeckenstiche übertragen wird, wobei die jährliche Inzidenz zwischen 25 und über 100 Fällen pro 100.000 Einwohner schwankt. Es wird geschätzt, dass es jährlich in Deutschland zwischen 20.000 und über 80.000 Erkrankungen gibt. Erythema migrans, ein rötlicher Hautausschlag, tritt bei 60 bis 90 Prozent der Betroffenen auf und hat eine mittlere Latenz von 7 bis 14 Tagen nach einem Zeckenstich.
Die Herausforderungen bei der Erkennung und Behandlung von Lyme-Borreliose sind vielschichtig. Persistierende Symptome nach einer Therapie sind nicht selten, was die Notwendigkeit einer fundierten diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweise unterstreicht. In dieser Hinsicht sind der Austausch und die Information innerhalb von Selbsthilfegruppen, wie sie Ramona gefunden hat, von großer Bedeutung. Sie bieten nicht nur Hilfestellungen zur Therapie, sondern auch emotionale Unterstützung auf dem langen Weg der Genesung.
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Ort | Horgenzell, Deutschland |
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