Frankfurt kämpft gegen Crack - Droge bleibt Brennpunkt im Bahnhofsviertel!

Frankfurt am Main plant ein neues Hilfezentrum für Crack-Süchtige, um Drogenkonsum aus anderen Städten zu verhindern.
Frankfurt am Main plant ein neues Hilfezentrum für Crack-Süchtige, um Drogenkonsum aus anderen Städten zu verhindern. (Symbolbild/NAGW)

Frankfurt kämpft gegen Crack - Droge bleibt Brennpunkt im Bahnhofsviertel!

Frankfurt am Main, Deutschland - Im Herzen Frankfurts, rund um den Hauptbahnhof, brodelt es. Die Gegend hat sich seit Jahren zu einem Brennpunkt für Rauschgiftsucht und -kriminalität entwickelt. Im Zuge der Coronapandemie sind bedeutende Fortschritte im Kampf gegen diese Herausforderungen leider wieder zunichtegemacht worden. Besonders alarmierend: Der Konsum von Crack hat stark zugenommen. Das macht die Situation für Anwohner, Geschäftsleute und die Betroffenen selbst oft untragbar. Diese Problematik zieht nicht nur Frankfurter an, sondern auch Konsumenten aus ganz Süddeutschland. Laut faz.net sind die Zustände in dem Viertel für alle Beteiligten nicht leicht auszuhalten.

Ein beeindruckendes Phänomen ist, dass laut dem Sozialdezernat etwa jeder zweite Rauschgiftkonsument in Frankfurt nicht aus der Stadt stammt, ein Drittel der Abhängigen ist sogar aus anderen Bundesländern. Um dem begegnen zu können, hat die Stadt Frankfurt verschiedene Maßnahmen eingeleitet, darunter Razzien und eine Waffenverbotszone. Dennoch sind sichtbare Verbesserungen oft nicht mit einer Lösung des Crack-Problems gleichzusetzen. Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) hat bereits einen Standort für ein Hilfezentrum für Crack-Süchtige bestimmt, wo Hilfsangebote, Übernachtungsmöglichkeiten und Konsumräume bereitgestellt werden sollen.

Politische Auseinandersetzungen und neue Wege

Doch diese Pläne sind nicht unumstritten. Die Entscheidung über den neuen Standort wird in der Stadtverordnetenversammlung Anfang Juli getroffen. Bürgermeister Mike Josef (SPD) gilt als treibende Kraft hinter dem „Paradigmenwechsel“: Auswärtige Drogenkonsumenten sollen abgewiesen werden. Eine neue Richtung, die zum Ziel hat, den Drogentourismus zu verringern und ein Hilfsnetzwerk zwischen den Kommunen zu schaffen, um die Last der Drogenhilfe auf mehr Schultern zu verteilen. Die Koalitionspartner, FDP und Grüne, sind jedoch nicht glücklich mit den bisherigen Vorschlägen. Ein offener Brief von Immobilienbesitzern und Wirtschaftsvertretern im Bahnhofsviertel reflektiert die Unsicherheit über das angepeilte Suchthilfezentrum.

Hier wird gefordert, den geplanten Standort für das Zentrum gründlich zu evaluieren. Es soll nicht nur um die Abweisung auswärtiger Süchtiger gehen, sondern auch darum, zu gewährleisten, dass diese nicht auf der Straße landen. Anwohner machen sich vermehrt Sorgen über Lärm und Müll, während Geschäftsleute um einen möglichen Umsatzrückgang fürchten. Auch Polizeipräsident Stefan Müller hat sich zu Wort gemeldet und fordert, dass in den Drogenhilfeeinrichtungen keine Unterstützung für Menschen aus anderen Bundesländern bereitgestellt wird.

Drogenhilfe unter Druck

Ein Blick auf die zahlenmäßige Situation zeigt: Rund 200 Suchtkranke sind in der offenen Drogenszene zu beobachten, während etwa 3.000 Konsumräume nutzen, wo die Bedingungen kontrolliert sind. 44% der Nutzer wohnen in Frankfurt selbst, 27% aus anderen hessischen Städten, während der Rest aus anderen Bundesländern anreist. Die Stadt plant ein integriertes Drogen- und Suchthilfezentrum, das nicht nur Räume zum Crack-Rauchen bietet, sondern auch medizinische und therapeutische Hilfe sowie Schlafplätze in Aussicht stellt. Diese neue Herangehensweise könnte auch dazu dienen, das „Drogenproblem“ grundlegend zu entschärfen, wie hessenschau.de berichtet.

Die Situation ist in der Tat angespannt, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Stadt. In Frankfurt gibt es aktuell vier Drogenkonsumräume, doch die Bedenken, dass auswärtige Abhängige abgewiesen werden müssen, stellen die Behörden vor neue Herausforderungen. In Frankfurt, wo 1994 der erste offizielle Konsumraum Deutschlands eröffnet wurde, wird ein Modell angestrebt, das auf den Erfahrungen internationaler Vorbilder basiert, etwa Zürich, wo die Drogenhilfe gesetzlich geregelt ist.

Was geht also in der Frankfurter Drogenpolitik? Zukünftige Entscheidungen könnten entscheidend dafür sein, wie der Umgang mit Suchtkranken und Drogenkonsumenten in der Stadt gestaltet wird. Klar ist, dass ein ausgewogener Ansatz notwendig ist, der die Bedürfnisse der Anwohner und die Situation der Abhängigen gleichermaßen berücksichtigt. Angesichts der unterschiedlichen Interessen und der drängenden Problematik ist es zu hoffen, dass die verantwortlichen Politiker ein gutes Händchen bei der Lösung finden – und vor allem, dass sich die Lebensqualität im Bahnhofsviertel bald verbessern lässt.

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OrtFrankfurt am Main, Deutschland
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