Kunstzentrum Potsdam: Hoffnung auf Verlängerung der Nutzung wächst!

In Potsdam diskutieren Politiker über die Zukunft des Rechenzentrums als Kreativhaus, dessen Nutzungszeitraum bis Januar 2026 geht.
In Potsdam diskutieren Politiker über die Zukunft des Rechenzentrums als Kreativhaus, dessen Nutzungszeitraum bis Januar 2026 geht. (Symbolbild/NAG)

Potsdam, Deutschland - In Potsdam rücken die Gespräche zur möglichen Verlängerung der Betriebszeit des Kunst- und Kreativhauses im ehemaligen Rechenzentrum in den Fokus. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) berichtete im Hauptausschuss über die grundsätzliche Bereitschaft zur Fortsetzung der Nutzung, die seit 2015 besteht und von über 200 kreativen Fachkräften geschätzt wird. Die aktuelle Nutzungsgenehmigung endet jedoch bereits am 31. Januar 2026, was den Druck auf alle Beteiligten erhöht. Die Stiftung Garnisonkirche, die ein Fünftel der Fläche des Rechenzentrums besitzt, verfügt über ein Vetorecht und könnte die Entscheidung maßgeblich beeinflussen, wie maz-online.de berichtet.

In den letzten Monaten gab es bereits gescheiterte Kompromissgespräche zwischen der Stadt und der Stiftung. Anträge von BfW und CDU, den aktuellen Status des Rechenzentrums zu klären, wurden von Ausschussvorsitzender Saskia Hüneke (Grüne) aufgeschoben. Der gültige Bebauungsplan sieht an dieser Stelle eine grüne Wiese vor, was die Dringlichkeit der Situation zusätzlich verstärkt.

Der Konflikt um Platz und Nutzung

Die ideologischen Konflikte zwischen den Befürwortern des Rechenzentrums und den Unterstützern eines Wiederaufbaus des Garnisonkirchenschiffs sind tief. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich jedoch klar für den Erhalt des Rechenzentrums ausgesprochen. Ein Vermittlungsvorschlag von Kommunikationsexperte Frank Braun könnte Hoffnung für eine Einigung bieten. Braun plädiert für gegenseitige Akzeptanz und einen Interessenausgleich zwischen den beiden Institutionen, was auf positive Resonanz gestoßen ist.

Das ehemalige Rechenzentrum wurde zwischen 1969 und 1971 erbaut und hat sich seit rund zehn Jahren zu einem kreativen Zentrum entwickelt. Derzeit arbeiten über 200 kreative Köpfe auf fünf Etagen, was die Vielfalt und den Wert des Standorts unterstreicht. Eine Petition zur Weiternutzung des Rechenzentrums wurde von knapp 2800 Personen unterschrieben, darunter viele Prominente.

Die Herausforderungen und Chancen für die Kreativwirtschaft

Die Stiftung Garnisonkirche kämpft derzeit mit finanziellen Schwierigkeiten und hat um einen Aufschub bei der Rückzahlung eines Kredits gebeten. Stiftungsvorstand Peter Leinemann fordert eine Grundfinanzierung aus Steuermitteln. Währenddessen plant die Stadt Potsdam ein neues Kreativquartier mit 25.000 m² Gewerbeareal, welches bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll. Dieses könnte, verbunden mit der Hochschullandschaft in Potsdam, die kreative und wirtschaftliche Entwicklung der Region weiter unterstützen. Die Potsdamer Kultur- und Kreativwirtschaft gilt als wesentlicher Impulsgeber für gesellschaftliche Entwicklungen und hat über 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zu verzeichnen, wie potsdam.de beschreibt.

Das Rechenzentrum bleibt somit nicht nur ein Ort der künstlerischen Produktion, sondern steht auch symbolisch für den kulturellen Diskurs in Potsdam. Während der Druck zur Klärung der Zukunft wächst, hoffen viele, dass eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann, um die Vielfalt und Kreativität der Stadt zu erhalten.

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Ort Potsdam, Deutschland
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