LNG-Tanker läuft vor Rügen auf Grund – Ermittlungen laufen!

LNG-Tanker lief vor Rügen auf Grund. Keine Verletzten, aber Ermittlungen wegen Fracking-Gas aus den USA gestartet.
LNG-Tanker lief vor Rügen auf Grund. Keine Verletzten, aber Ermittlungen wegen Fracking-Gas aus den USA gestartet. (Symbolbild/NAG)

Mukran, Deutschland - Am frühen Morgen ist ein LNG-Tanker vor dem Seehafen Mukran auf Grund gelaufen, wie die MOPO berichtet. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der Insel Rügen und, glücklicherweise, gab es keine Verletzten, so das Landeswasserschutz-Polizeiamt. Der unter dem Namen „Iberica Knutsen“ bekannte Tanker war mit Flüssigerdgas geladen und wurde mithilfe mehrerer Schlepper sicher auf die Reede Sassnitz verholt.

Die Wasserschutzpolizei Sassnitz hat die Ermittlungen zur Unfallursache übernommen. Nach ersten Informationen sind keine Umweltschäden oder Verluste von Ladung in der Ostsee festzustellen. Das Schiff bleibt vorerst auf Reede, bis die Untersuchungen und die Begutachtung des Schiffsrumpfes abgeschlossen sind. Gegen den verantwortlichen Schiffsführer wurde bereits ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Kritik an LNG-Nutzung

Der Vorfall fällt in einen Kontext, der mit wachsender Besorgnis betrachtet wird. Ein anderer LNG-Tanker, die „Rias Baixas Knutsen“, ist am 23. Mai 2024 am LNG-Terminal in Mukran eingetroffen und hat Flüssigerdgas aus den USA geliefert. Diese Entwicklung sorgt für Kritik vonseiten der Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen, die die umweltschädlichen Folgen der US-Fracking-Methode anprangert. Deutsche ReGas, der Betreiber des Terminals, bestätigte, dass das ankommende Erdgas wahrscheinlich durch Fracking gewonnen wurde. Dies steht im Widerspruch zu früheren Aussagen, die darauf hindeuteten, dass am Terminal in Mukran hauptsächlich ungefracktes Erdgas verarbeitet wird.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stellte fest, dass 83 Prozent der LNG-Lieferungen für Deutschland aus den USA stammen. ReGas-Aufsichtsratschef Stephan Knabe äußerte, dass das Terminal in Mukran nicht von der geltenden LNG-Verordnung ausgenommen werden kann, die einen diskriminierungsfreien Zugang zu Produkten fordert. Damit einhergehend haben Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen bereits mehrere Klagen gegen das Terminal eingereicht und fordern dessen Schließung.

Umweltbedenken bei der Nutzung von LNG

Die Diskussion um LNG ist von wichtigen umwelttechnischen Aspekten geprägt, insbesondere im Hinblick auf die Herkunft und die Produktionsmethoden. Fracking, das für die Gewinnung des Erdgases verwendet wird, ist nicht nur in Deutschland reglementiert, sondern auch mit erheblichen Umweltrisiken verbunden. Entsprechend der Informationen von Stand.earth führt der gesamte Prozess vom Abbau bis zur Nutzung von Flüssigerdgas zu Methanemissionen und anderen schädlichen Emissionen. Diese Emissionen gefährden die angepriesenen klimatischen Vorteile von LNG und stellen damit ein gravierendes Problem für die Umwelt dar.

Zusätzlich zur Methanleckage sind die Gefahren der Wasserverunreinigung durch Fracking-Fluid und das Punktesystem, das die Gefahren von Abwässern und den damit verbundenen Chemikalien berücksichtigt, bedeutend. Diese Risiken bedrohen nicht nur die Wasserqualität, sondern auch die Gesundheit von Menschen und den Lebewesen in und um betroffene Ökosysteme. Rund um die LNG-Produktion besteht die Sorge, dass der Fokus auf fossilen Brennstoffen die Fortschritte in der Entwicklung erneuerbarer Energien wie Wind und Solarenergie hinfort verzögert, wie Experten warnen.

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Ort Mukran, Deutschland
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