Neues Exzellenzcluster Imaginamics beleuchtet soziale Konflikte!

Erfurt, Deutschland - Am 22. Mai 2025 wurde bekannt gegeben, dass der Clusterantrag „Imaginamics“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena in den kommenden sieben Jahren im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert wird. Diese Entscheidung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat bekannt gegeben. Der Exzellenzcluster „Imaginamics. Practices and Dynamics of Social Imagining“ hat das Ziel, gesellschaftliche Zusammenhänge durch geteilte Vorstellungen, Narrative und Weltbilder, sowie Zukunftsentwürfe besser zu verstehen.
Aktuelle Krisen wie der Klimawandel, Pandemien und geopolitische Konflikte zeigen die komplexe Rolle des sozialen Imaginierens auf. Dieses kann sowohl Solidarität fördern als auch Konflikte hervorrufen. Prof. Dr. Johannes Grave, der Sprecher des Clusters, unterstreicht die Relevanz dieser Forschung in der heutigen Zeit.
Interdisziplinäre Ansätze und Forschungseinrichtungen
Der Forschungsverbund von „Imaginamics“ umfasst neben der Friedrich-Schiller-Universität Jena neun weitere Institutionen. Dazu gehören die Universität Erfurt, das Max-Weber-Kolleg sowie regionale Kooperationspartner wie die Bauhaus-Universität Weimar und das Max-Planck-Institut für Geoanthropologie. Solche interdisziplinären Strukturen sind entscheidend, um unterschiedliche Perspektiven und Ansätze wie Phänomenologie, Wissensgeschichte, Narrationstheorie und Bildtheorie zu vereinen.
Ein zentraler Aspekt des Clusters ist der „Theory Hub“, an dem unter anderem Prof. Dr. Hartmut Rosa und Prof. Dr. Lambert Wiesing arbeiten. Hier werden Theorien und Praktiken des sozialen Imaginierens reflektiert. Zudem untersucht Prof. Dr. Bernhard Kleeberg in seiner Arbeitsgruppe „Mediating Difference, Substantiating Truth“ die Grenzfiguren zwischen Wissenschaft und Religion. Ziel dieser Gruppe ist es, eine interdisziplinäre Diskussion über Politische Epistemologie und die Praxeologien der Wahrheit von der Antike bis zur Gegenwart zu fördern.
Status und zukünftige Perspektiven
Die Förderung des Clusters „Imaginamics“ ist ein bedeutender Schritt für die Friedrich-Schiller-Universität, die sich mit dieser Unterstützung im Herbst 2025 um den Titel „Exzellenzuniversität“ bewerben kann. Dies geschieht im Hinblick auf die bestehende Förderung des seit 2019 laufenden Clusters „Balance of the Microverse“ der Universität Jena, der ebenfalls weiter unterstützt wird.
Die Exzellenzstrategie, die bereits mehrere Förderlinien umfasst, wurde im Rahmen eines Wettbewerbs initiiert, der 2017 begann. Hier wurden 88 Antragsskizzen aus 195 eingereichten Dokumenten ausgewählt. Die DFG spielte eine zentrale Rolle bei der Begutachtung dieser Projekte, und viele von ihnen knüpfen an vorherige Cluster und Graduiertenschulen an, was die nachhaltige Entwicklung in der deutschen Universitätslandschaft unterstreicht. Weitere Informationen zur Exzellenzstrategie finden sich auf der Webseite der DFG.
Für die Friedrich-Schiller-Universität ist diese Förderung ein klarer Indikator für ihre Forschungsstärke und die Bedeutung ihrer interdisziplinären Ansätze in einem dynamischen gesellschaftlichen Kontext. Besucher und Interessierte finden detaillierte Informationen zur Initiative „Imaginamics“ auf der Webseite der Universität Jena.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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