Massive Luftschläge: Über 100 Tote im Gazastreifen – die Situation eskaliert!

Israel führt massive Luftschläge auf den Gazastreifen durch, mit zahlreichen Toten und einem drohenden Bodenangriff.
Israel führt massive Luftschläge auf den Gazastreifen durch, mit zahlreichen Toten und einem drohenden Bodenangriff. (Symbolbild/NAG Archiv)

Gazastreifen, Palästina - In der Nacht zu Sonntag wurden im Gazastreifen bei israelischen Luftschlägen mindestens 100 Palästinenser getötet. Diese Zahl wurde von lokalen Behörden unter Berufung auf die verheerenden Auswirkungen der Angriffe genannt. Laut Süddeutsche Zeitung haben sich die Angriffe auf den Gazastreifen in den vergangenen Tagen erheblich ausgeweitet. Hunderte Menschen seien seit Donnerstag getötet worden, während sich die israelische Militärstrategie offenbar auf eine bevorstehende Bodenoffensive zur Kontrolle über Teile des Gazastreifens vorbereitet.

In den letzten Wochen hat Israel auch die Einfuhr von Medikamenten, Lebensmitteln und Treibstoff in den Gazastreifen blockiert, um die radikal-islamische Hamas unter Druck zu setzen. Diese Blockade wird seit Anfang März aufrechterhalten. Israel fordert außerdem die Freilassung weiterer israelischer Geiseln, während die Hamas erklärt, dass sie nur bereit sei, Geiseln im Austausch gegen einen Waffenstillstand freizulassen.

Verhandlungen und Waffenruhe

Am Samstag versuchten Vermittler aus Ägypten und Katar, eine Feuerpause in Nahost auszuhandeln, unterstützt von den USA. Doch die Gespräche in Doha brachten keinen Durchbruch. Ein Insider der Hamas berichtete, dass die Gruppe flexibel in Bezug auf die Zahl der freizulassenden Geiseln sei. Das Hauptproblem bleibt jedoch die israelische Bereitschaft, sich zu einem Ende der Feindseligkeiten zu verpflichten. Hamas hat den Vorschlag gemacht, etwa die Hälfte der verbleibenden israelischen Geiseln freizulassen, fordert jedoch im Gegenzug einen zweimonatigen Waffenstillstand sowie die Freilassung palästinensischer Gefangener.

Laut Tagesschau wurde die Waffenruhe, die Mitte Januar vermittelt wurde, nicht weiterverfolgt. In der ersten Phase hatten Hamas und Israel einen Austausch vereinbart, bei dem Hamas 25 lebende und die Überreste von acht Geiseln übertraute. Im Gegenzug wurden fast 2.000 palästinensische Gefangene freigelassen. Die darauf folgenden Verhandlungen über eine zweite Phase kamen allerdings nicht voran, und Israel hat mittlerweile alle Lieferungen an den Gazastreifen eingestellt.

Politische Lage in Israel

Der Druck auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wächst. Insbesondere rechtsextreme Koalitionspartner verlangen eine vollständige Zerstörung der Hamas. Diese innere politische Dynamik könnte sich auf die militärischen Handlungen auswirken. Netanjahu hat angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen zu verstärken und klargemacht, dass Verhandlungen nur unter Feuer geführt werden. Dies hat sowohl in der israelischen Bevölkerung als auch innerhalb der Koalition für Unruhe gesorgt, da viele mit seiner Handhabung der Geiselsituation unzufrieden sind.

Zusätzlich zu den Kämpfen im Gazastreifen gab es Berichte über Angriffe auf Rettungskräfte im Libanon. Laut einer Hilfsorganisation und dem libanesischen Nachrichtenministerium wurden vier Rettungskräfte der Risala Scout Vereinigung, die mit der schiitischen Amal-Bewegung verbunden ist, durch israelischen Beschuss verletzt. Der Angriff auf zwei Krankenwagen ereignete sich, als die Rettungskräfte ins Dorf Tair Harfa gerufen wurden, etwa drei Kilometer von der israelischen Grenze entfernt. Die israelische Armee gab an, mit einer Drohne eine „terroristische Zelle“ angegriffen zu haben.

Während die Situation weiterhin angespannt bleibt, sind die Aussichten auf Frieden und Stabilität in der Region ungewiss. Die Menschen im Gazastreifen und die Zivilbevölkerung sind zwischen den Fronten gefangen und leiden unter den Folgen des Konflikts.

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Ort Gazastreifen, Palästina
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