Über 4 Millionen Euro für Kölner Stammzellforschung am Auge!
Zentrum für Augenheilkunde, 50937 Köln, Deutschland - Am 6. Mai 2025 wurde bekannt gegeben, dass die Europäische Union das Forschungsprojekt STEM-CORE am Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln mit über vier Millionen Euro im Rahmen der MSCA-Förderlinie unterstützt. Dieses Projekt ist Teil von Horizon Europe, dem Flaggschiff-Förderprogramm der EU für die Doktorandenausbildung und zielt darauf ab, europäische Forschungs- und Innovationskapazitäten durch Investitionen in hervorragende Forscher zu stärken. Das Projekt hat insgesamt zehn akademische Partner in neun EU-Ländern.
Ziel des Projektes ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und neue, sichere Therapieansätze mit human induzierten pluripotenten Stammzellen (hiLSCs) für okuläre Stammzellerkrankungen zu entwickeln. STEM-CORE bietet eine umfassende Ausbildung für die künftigen Biomedizinerinnen und Biomediziner, wobei der Fokus auf Innovationen in der okulären regenerativen Medizin liegt.
Therapieansätze und Forschungsziele
Ein zentrales Anliegen von STEM-CORE ist die Verbesserung der Regenerationsfähigkeit von Limbus-Stammzellen (LSC), um Lösungen für die Behandlung der Limbusdefizienz zu finden, die zu Blindheit führen kann. Geplant ist die Entwicklung robuster hiLSCs, die eine erschwingliche und nachhaltige Zelltherapie zur Behandlung von Hornhautblindheit ermöglichen sollen. Projektleitende sind Dr. Maria Notara und Univ.-Prof. Dr. Claus Cursiefen, die beide auch im SFB 1607 tätig sind. Der SFB 1607 und STEM-CORE sollen sich gegenseitig positiv unterstützen, insbesondere in der Forschung zu immunologischen Aspekten der Stammzelltransplantation bei Augenerkrankungen.
Die Bedeutung der Stammzellforschung wird durch die Fähigkeit von Stammzellen unterstrichen, verletzte oder geschädigte Gewebe zu ersetzen und neue Therapieansätze im Labor zu erproben. Darüber hinaus haben Stammzellen das Potenzial, sich in verschiedene Zelltypen zu entwickeln, was für die Behandlung degenerativer Erkrankungen von entscheidender Bedeutung ist. So sind embryonale Stammzellen pluripotent, während adulte Stammzellen auf bestimmte Zelltypen beschränkt sind.
Forschungslandschaft und Herausforderungen
Die Stammzellforschung hat bemerkenswerte Fortschritte gemacht, unter anderem durch die Entwicklung von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS), die 2012 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. iPS ermöglichen die Schaffung von Krankheitsmodellen, die das Verständnis genetisch bedingter Krankheiten verbessern und die Analyse von Genen in Bezug auf deren Krankheitsentstehung ermöglichen. Das BMBF hat in Deutschland eine wettbewerbsfähige Forschungslandschaft im Bereich der Stammzellforschung aufgebaut und fördert innovative Stammzelltechnologien für die individualisierte Medizin.
Im Rahmen dieser Maßnahme wurden zwei Module ins Leben gerufen: Das Modul „Therapie“ zielt auf die Entwicklung standardisierter Reprogrammierungsstrategien für klinische Studien ab, während das Modul „Modell- und Testsysteme“ sich mit der Entwicklung von in vitro-Krankheitsmodellen beschäftigt. Zudem werden ethische, rechtliche und soziale Aspekte der Stammzellforschung durch die vom BMBF geförderte ELSA-Forschung untersucht.
Die Kombination der RR, iPS und der Arbeiten im Rahmen von STEM-CORE signalisiert einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen Forschung, insbesondere in der Behandlung von Augenkrankheiten und der Entwicklung neuer Therapieansätze. Die Zusammenarbeit inner- und außerhalb Deutschlands wird dazu beitragen, Therapien zu optimieren und innovative Ansätze zu fördern.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Zentrum für Augenheilkunde, 50937 Köln, Deutschland |
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