Peking urteilt: Leo XIV. Amtseinführung entzündet Taiwan-Konflikt!

Taiwan, Republik China - Am Sonntag, dem 18. Mai 2025, wird Papst Leo XIV. feierlich ins Amt eingeführt. Diese Amtseinführung wird von Peking genau beobachtet, da der Vatikan als einziger europäischer Staat diplomatische Beziehungen zur Republik China auf Taiwan unterhält. Die Situation ist angespannt, da China Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet und eine Wiedervereinigung anstrebt.
Der Vatikan pflegt seit 1942 diplomatische Beziehungen zu Taiwan und entschied sich bewusst, nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 nicht zu wechseln. Der chinesische Staat äußerte die Hoffnung, dass Papst Leo XIV. den Dialog mit China fortsetzt und sich für eine Verbesserung der Beziehungen zum Vatikan einsetzt. In der Volksrepublik gibt es nur eingeschränkte Religionsfreiheit, viele Katholiken sind in Untergrundkirchen organisiert.
Reaktionen aus Taiwan und China
Taiwans Präsident Lai Ching-te gratulierte Papst Leo XIV. am 9. Mai und betonte den Wunsch, die bestehenden Beziehungen auszubauen, um Frieden und Gerechtigkeit zu fördern. Chinas Reaktion darauf war zurückhaltend. Lai, der nicht an der Beerdigung von Franziskus teilgenommen hatte, entsandte stattdessen den ehemaligen Vizepräsidenten Chen Chien-jen.
Dem taiwanesischen Außenministerium zufolge hatte Lai eine Glückwunschbotschaft über die Botschaft in den Vatikan gesendet. Seine Abwesenheit von der Beerdigung von Franziskus wird als bedeutend angesehen, da die Teilnahme als wichtig erachtet wurde. Der Vatikan hat jedoch die Beziehungen zur Republik China weiterhin aufrechterhalten, da die Volksrepublik China den Papst nicht als Oberhaupt der chinesischen Katholiken anerkennt.
Historischer Kontext der vatikanisch-chinesischen Beziehungen
Die diplomatischen Beziehungen des Vatikans zu Taiwan sind ein Erbe aus der Zeit, als die alte Republik China nach Taiwan zog. Obwohl die Volksrepublik China vier formell anerkannte Religionsgemeinschaften hat und die katholischen Gläubigen zwischen einer unterirdischen Kirche und der staatlich kontrollierten Katholischen Patriotischen Vereinigung gespalten sind, hat Taiwan keine Einschränkungen der Religionsfreiheit.
Ein Vorstoß von Peking, dass der Vatikan die Beziehungen zu Taiwan abbricht, wäre ein signifikanter diplomatischer Sieg für China. Der Vatikan und die Volksrepublik schlossen 2018 ein geheimes Abkommen zur Mitbestimmung bei der Bischofsernennung, was Einblicke in die Spannungen zwischen beiden Staaten gibt.
Einige Beobachter sehen die Amtseinführung von Leo XIV. als einen entscheidenden Moment, da die bisherigen diplomatischen Anstrengungen von Papst Franziskus in Richtung einer Annäherung an China vorangetrieben wurden, was bei den taiwanesischen Behörden Besorgnis ausgelöst hat. Lai Ching-te äußerte den Wunsch, die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl, die seit 83 Jahren bestehen, weiter auszubauen.
Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, wie sich die kommenden gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen auf die Beziehungen zwischen dem Vatikan, Taiwan und China auswirken werden. Ein ehemaliger vatikanischer Beamter, der zur Amtseinführung reisen wird, ist die Gelegenheit, vielleicht einen Fehlschlag oder Erfolg im Dialog zwischen den Akteuren zu analysieren.
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Ort | Taiwan, Republik China |
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