Revitalisierung der Hörspe: Besseres Wasser für Berne und Lemwerder!

Am 16.05.2025 werden geplante Revitalisierungsmaßnahmen der Hörspe in Bardewisch vorgestellt, um die Wasserqualität zu verbessern.
Am 16.05.2025 werden geplante Revitalisierungsmaßnahmen der Hörspe in Bardewisch vorgestellt, um die Wasserqualität zu verbessern. (Symbolbild/NAG)

Neuenlander Weg, 27798 Berne, Deutschland - Die Hörspe, ein kleiner Bach, der durch die Gemeinden Berne und Lemwerder fließt, steht vor großen Herausforderungen bezüglich seiner Wasserqualität. Die örtlichen Gewässer leidet unter starker Verschlammung und hohen Eisenwerten, die beunruhigende Auswirkungen auf das Ökosystem und die Lebensqualität in der Umgebung haben. Jens Mattes, Gewässerwart beim Stedinger Fischereiverein, stellt fest, dass die Wassertiefe der Hörspe auf lediglich 20 cm gesunken ist. Um dieser besorgniserregenden Situation entgegenzuwirken, sind umfassende Revitalisierungsmaßnahmen in Planung, die beim Neuenlander Weg in Bardewisch durchgeführt werden sollen. Weser-Kurier berichtet, dass die Verschlammung vor allem auf die geringe Fließgeschwindigkeit des Baches und Nährstoffeinträge aus den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen zurückzuführen sind.

Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität sind vielfältig. Dazu gehören unter anderem das Ausbaggern von Schlamm, die Instandsetzung eines verfallenen Querbauwerks sowie die Schaffung von Flachwasserzonen. Zusätzlich wird eine Bepflanzung der Ufer angestrebt, um die Strukturvielfalt zu erhöhen. Besonders betont wird die Einführung der seltenen Krebsschere, einer Wasserpflanze, die zur ökologischen Aufwertung beiträgt. Neben den umwelttechnischen Maßnahmen ist auch die Errichtung eines Lehrpfades vorgesehen, der der Öffentlichkeit die Wichtigkeit und die Details der Revitalisierungsmaßnahmen näherbringt.

Langfristige Perspektiven und Herausforderungen

Die Revitalisierung wird voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen, da während der Brut- und Setzzeiten weder Bauarbeiten noch Eingriffe am Gewässer erfolgen dürfen. Der genaue Zeitrahmen und die Finanzierung der Maßnahmen sind derzeit jedoch noch unklar. Nach dem Abschluss der Arbeiten soll auf etwa einem Hektar Fläche ein Angelbetrieb ermöglicht werden, der sowohl Naturfreunden als auch der breiten Öffentlichkeit zugutekommen kann.

Die Herausforderungen, vor denen kleine und mittelgroße Flüsse wie die Hörspe stehen, sind Teil eines größeren Problems. Laut dem Umweltbundesamt sind über 90 % der deutschen Flüsse und Bäche begradigt oder verrohrt, was zu einem Verlust an Biotop- und Artenvielfalt geführt hat. Die Gewässerrenaturierung zielt darauf ab, Flüsse und Bäche naturnäher zu gestalten und deren ökologischen Zustand zu verbessern. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Natur, sondern auch auf die Lebensqualität der Menschen und die Anpassung an den Klimawandel.

Intakte Fließgewässer bieten viele Vorteile: Sie liefern Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten, tragen zur Speicherung von Kohlenstoff und zur Minderung von Hochwassergefahren bei. Die Revitalisierungsmaßnahmen an der Hörspe sind damit auch ein kleiner Baustein in einem umfassenderen Ansatz zur Wiederherstellung der ökologischen Balance und zur Verbesserung der Lebensqualität sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten.

Details
Ort Neuenlander Weg, 27798 Berne, Deutschland
Quellen