Leipziger Jugendtreff öffnet Türen – Anwohner bleiben fern!

Leipzig, Deutschland - Der „Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag“ startet heute in Leipzig, wo rund 30.000 Gäste erwartet werden. Unter dem Motto „Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen“ steht der Austausch über die Herausforderungen und Chancen in der Kinder- und Jugendhilfe im Fokus. In diesem Kontext öffnete der Offene Jugendtreff Sellerhausen (OFT) am Samstag seine Türen für alle Anwohner, um einen Dialog über aktuelle Bedenken zu fördern.
Die Veranstalter des Treffs hatten in den letzten Wochen Rückmeldungen von Anwohnern erhalten, die sich vor allem über Lärm und Müll beschwert hatten. Um diese Anliegen anzugehen, waren Mitarbeitende des Treffs sowie ein Fachbereichsleiter und eine Konfliktmoderatorin anwesend, um im direkten Austausch Lösungen zu finden. Trotz der Einladung blieb die Teilnahme der Anwohner jedoch aus, was von der Sozialarbeiterin Marike Müller bedauert wurde. Sie stellte fest, dass das Verständnis für die Anliegen der Nachbarn wichtig ist und hofft auf zukünftige Kontakte.
Partizipation und Herausforderungen
Der OFT ist ein zentraler Treffpunkt für junge Menschen, mit durchschnittlich 40 bis 60 Besuchern, die teilweise aus angrenzenden Vierteln mit migrantischem Hintergrund stammen. An Freitagen frequentieren sogar bis zu 70 Jugendliche die Einrichtung. Es ist ein Raum, in dem sie über ihre Probleme sprechen können, was für die Förderung ihrer sozialen Teilhabe unerlässlich ist. Der Basketballplatz und die Außenflächen des Jugendtreffs sind ebenfalls beliebte Treffpunkte für die Anwohner.
Die Verantwortlichen des Treffs betonen, dass die Müllentsorgung eine regelmäßige Aufgabe für die Betreuer ist und sie in Kooperation mit dem Bürgerverein an einer verbesserten Beleuchtung arbeiten. Dennoch stehen sie unter Druck, da die Finanzierung von Projekten in der jetzigen Haushaltslage unsicher ist. Das Team plant, trotz der geringen Resonanz bei der Dialogveranstaltung, in Kontakt mit den Anwohnern zu treten, möglicherweise durch einen Tag der offenen Tür. Dies könnte helfen, das Verständnis zwischen den Jugendlichen und den Anwohnern zu fördern.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderung
Um die Rahmenbedingungen für die Kinder- und Jugendhilfe zu verbessern, hat die Bundesregierung am 27. November 2024 den Entwurf des Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetzes (IKJHG) verabschiedet. Ziel des Gesetzes ist, die inklusive Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe auszubauen und die Entwicklung junger Menschen zu unterstützen. Die gesetzliche Grundlage hierfür bildet das Achte Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII), das ein breites Spektrum an Leistungen bietet.
Die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe umfassen unter anderem die allgemeine Jugendarbeit, die Förderung der Erziehung in der Familie sowie Unterstützung in Notsituationen. Darüber hinaus wird ab August 2026 Grundschulkindern ein Anspruch auf ganztägige Förderung zustehen. Die Jugendämter spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie bei Kindeswohlgefährdungen das Gefährdungsrisiko einschätzen müssen. Der gesamte Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ist darauf ausgelegt, jungen Menschen und ihren Familien ein unterstützendes Umfeld zu bieten, wo sie sich frei entfalten können.
Insgesamt zeigt die Situation im Offenen Jugendtreff Sellerhausen, wie wichtig der Austausch zwischen Jugendinstitutionen und Anwohnern ist, um die Integration und Teilhabe aller zu fördern. Eine engagierte Zusammenarbeit könnte zur Lösung der Herausforderungen beitragen und gleichzeitig die wertvolle Arbeit der Jugendhilfe unterstützen. Für weitere Informationen über die rechtlichen Grundlagen der Kinder- und Jugendhilfe kann auf die Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zugegriffen werden.
Für speziellere Einblicke in die Herausforderungen des Offenen Jugendtreffs berichtet die Leipziger Volkszeitung ausführlich über die aktuelle Situation vor Ort.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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