Nora Krug: Emotionale Vorlesung über Krieg und Empathie in Landau!

Landau, Deutschland - Am 1. Mai 2025 blickt die literarische Welt auf die vielschichtige Arbeit von Nora Krug, einer deutsch-amerikanischen Autorin und Künstlerin, die durch ihre Graphic Novel „Heimat“ internationale Anerkennung erlangte. Krug hält derzeit eine Vorlesung als Poetikdozentin an der Universität Landau und nutzt ihre Plattform, um die Kraft von Bildern und Illustrationen zu vermitteln. Unlängst erklärte sie, dass die Schaffung von Kunst als eine Form der Empathie betrachtet werden sollte. Die Studierenden erlernen, dass Empathie der Schlüssel zu kritischen Themen wie Krieg, Tyrannei und persönlichem Verhalten sein kann, wie Rheinpfalz berichtet.
Nora Krug hat in letzter Zeit ihre kreativen Bemühungen auf die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine konzentriert. Inspiriert von den persönlichen Berichten dreier zentraler Figuren – einer ukrainischen Journalistin aus Kiew und einem russischen Künstler aus Sankt Petersburg – dokumentiert Krug deren Erfahrungen im Kontext des Ukraine-Kriegs. Der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde zum Ausgangspunkt ihrer detaillierten Erzählungen. Die Journalistin, die aus Kiew stammt und zwei Kinder hat, schickte ihre Familie zur Sicherheit nach Dänemark, während der Künstler, der auch Vater ist, mit der Ohnmacht und der Passivität angesichts des Konflikts kämpft. Der Künstler lehnt Putin und den Krieg ab und hat den Wunsch, in die EU auszuwandern, sieht sich jedoch dabei mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, wie SRF darstellt.
Die besondere Darstellung von Erfahrungen
In ihrem Werk beleuchtet Krug die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Protagonisten, indem sie ihre Aufzeichnungen gegenüberstellt. Die Journalistin schreibt auf gelbem Papier, der Künstler auf blauem Papier. Diese visuelle Differenzierung schafft eine besondere Spannung und verleiht den Erzählungen eine tiefere Dimension. Während die Journalistin über Leben und Tod berichtet und engagiert für das Wohl ihrer Bürger kämpft, entwickelt der Künstler eine gewisse Distanz zum Krieg und leidet unter dem Gefühl der Ohnmacht. Krugs Buch „Im Krieg“ wird nicht als Live-Ticker beschrieben, sondern als ein ruhiges, intimes Dokument, das den Alltag im Ukraine-Konflikt einfängt und wurde 2023 für den Pulitzer-Preis nominiert.
Die Bedeutung von Graphic Novels in der Darstellung solcher Erfahrungen wird auch durch akademische Untersuchungen unterstrichen. Ein Forschungsprojekt der Universität Hamburg, geleitet von Prof. Dr. Astrid Böger, hat sich mit der Entwicklung von innovativen Formaten innerhalb der Graphic Novels befasst. Zielgruppen sind Erwachsene mit einer vertrauten Mediensozialisation. Das Projekt thematisiert Krisenphänomene wie Tod und Terrorismus und untersucht, wie Graphic Novels traumatisierende Erfahrungen neu darstellen. Die Forscher argumentieren, dass Graphic Novels als hybrides Medium interessant sind, da sie schriftliche und visuelle Elemente kombinieren, was sie besonders geeignet macht, um schwierige Themen anzugehen, wie das SLM darlegt.
Ein Medium der Empathie und Reflexion
Die Transformation von sprachlichen, akustischen und visuellen Elementen innerhalb der Graphic Novels ermöglicht es, komplexe Themen zu verarbeiten und ein spezifisches ästhetisches Erlebnis zu schaffen. Die intermediale Semantik, die dabei entsteht, involviert die Leser*innen aktiv und erlaubt eine tiefe Identifikation mit den Perspektiven, die in den Geschichten dargestellt werden. Nora Krugs Arbeiten in Verbindung mit den Erkenntnissen der Forschung verdeutlichen, wie essenziell Empathie und emotionale Verbindung in der aktuellen Literatur und Kunst sind. Die innovative Verknüpfung von Zeichnung und Erzählung hat das Potenzial, die Wahrnehmung von Kriegen und deren Auswirkungen auf das individuelle Leben grundlegend zu beeinflussen.
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Ort | Landau, Deutschland |
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