Intel-Standort Magdeburg: Agriculture statt Chipfabrik nach Verzögerung!
Magdeburg, Deutschland - Das Intel-Gelände im Raum Magdeburg wird zum Zeitpunkt der Projektpause wieder landwirtschaftlich genutzt. Die Organisation der Bewirtschaftung erfolgt durch die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt, die einen Landwirt beauftragt hat, das rund 400 Hektar große Areal zu bewirtschaften. Unternehmenssprecherin Marie-Kristin Mehlitz erläuterte, dass die Entscheidung zur landwirtschaftlichen Nutzung notwendig wurde, da der Bau der geplanten Chip-Fabriken verschoben wurde.
Die Ansprüche an das Land sind minimal. So gibt es keine spezifischen Vorgaben für die Bewirtschaftung, abgesehen von einer Umrandung mit Mais, um das Eindringen von Feldhamstern zu verhindern. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Intel konfrontiert ist.
Verzögerungen beim Bau
Der Bau der Chip-Werke bei Magdeburg wurde um zwei Jahre verschoben. Diese Entscheidung gab Firmenchef Pat Gelsinger bekannt. Ursprünglich sollte das Projekt 2025 beginnen und etwa 3.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Geplant ist eine Gesamtinvestition von rund 30 Milliarden Euro. Um die Finanzierung zu unterstützen, hatte die Bundesregierung staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Diese Gelder sind Teil des Klima- und Transformationsfonds, der noch der Zustimmung der EU-Kommission bedarf.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betont die Notwendigkeit, die Mittel sinnvoll zu verwenden, während Finanzminister Christian Lindner eine Reservierung der nicht benötigten Bundesmittel empfiehlt, um offene Fragen im Bundeshaushalt zu klären. Die sich zuspitzende Situation bei Intel verlangt zudem nach Sparmaßnahmen; der Konzern plant den Abbau von etwa 15.000 Arbeitsplätzen, was einen Rückgang von rund 15% der Belegschaft bedeutet. Im vergangenen Quartal verzeichnete das Unternehmen einen erheblichen Verlust im Milliardenbereich.
Auswirkungen auf den Markt
Die Schwierigkeiten von Intel stehen nicht isoliert da. Deutschland wird laut einer aktuellen Studie als Schlüssel-Lieferant für die Chipindustrie im Europäischen Raum betrachtet. Die Verzögerungen beim Bau in Magdeburg haben daher nicht nur Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, sondern könnten auch den gesamten Chipmarkt destabilisieren.
Parallel dazu hat Intel Pläne zur Errichtung einer Halbleiterfabrik in Polen ebenfalls ausgesetzt, während das Unternehmen gleichzeitig weiterhin in neue Werke in den USA investiert und eine Partnerschaft mit Amazon zur Entwicklung neuer Chips anstrebt. Das langfristige Ziel bleibt, als Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler zu agieren und sich damit auf dem internationalen Markt zu behaupten.
Details | |
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Vorfall | Unternehmensfusion |
Ursache | wirtschaftliche Probleme |
Ort | Magdeburg, Deutschland |
Quellen |