Alarm in NRW: Asiatische Hornisse breitet sich rasant aus!

Die Asiatische Hornisse breitet sich 2025 in NRW aus. Eigentümer müssen nun selbst Nester beseitigen – Experten raten zur Vorsicht.
Die Asiatische Hornisse breitet sich 2025 in NRW aus. Eigentümer müssen nun selbst Nester beseitigen – Experten raten zur Vorsicht. (Symbolbild/NAG)

Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Die Asiatische Hornisse breitet sich zunehmend in Nordrhein-Westfalen (NRW) aus. Einst ursprünglich aus Südostasien stammend, wird sie inzwischen als „etabliert“ und „weitverbreitet“ in der Region klassifiziert. Dieser Trend zeigt sich insbesondere in den letzten Jahren, während der im Jahr 2014 der Erstnachweis der Art in NRW erfolgte. Im Jahr 2023 wurden bereits 90 dokumentierte Hornissenkolonien identifiziert, und die Zahlen sind im Jahr 2024 explodiert: Es gibt verifiziert über 1.541 Meldungen, wovon 487 Nester nachgewiesen werden konnten, und von diesen konnten 262 Nester erfolgreich bekämpft werden. Diese Zunahme an Sichtungen und Nestfunden gibt Anlass zur Sorge, da Experten die Gefahren, die von dieser invasiven Art ausgehen, verstärkt wahrnehmen müssen.

Die untere Naturschutzbehörde in NRW hat bislang verschiedene Nester der Asiatischen Hornisse beseitigt. Diese Maßnahmen werden jedoch voraussichtlich eingeschränkt, da Eigentümer in Zukunft selbst für die Beseitigung der Nester verantwortlich sein müssen und die Kosten tragen. Nur in Ausnahmefällen, etwa wenn Menschen oder Imkereien in Gefahr sind, werden Nester auf Staatskosten entfernt. Dieses Vorgehen könnte die Situation für die regionale Fauna noch gefährlicher machen, insbesondere für Honigbienen, die unter den Angriffen der Hornisse leiden. Angriffe der Hornisse schwächen Bienenvölker und können zu Ernteausfällen führen.

Verbreitungsgebiete und Nester

Die Asiatische Hornisse, bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Vespa velutina, zeigt eine Vorliebe für Gebiete entlang von Flussläufen. Besonders betroffen sind der Niederrhein sowie die Bergischen Ballungsräume. Nester sind häufig schwer zu erreichen, da sie oft auf Bäumen oder Dachüberständen gebaut werden. In den letzten Jahren wurden erfreulicherweise auch neue Nester in weiterläufigen Gebieten, wie dem westlichen Münsterland, entdeckt. Die Gefahr, die von der Hornisse ausgeht, resultiert aus ihrer Rolle als effizienter Jäger von Insekten, einschließlich Honigbienen, was neben einer unmittelbaren Bedrohung auch langfristige Auswirkungen auf die Bestäubung und damit die Landwirtschaft haben könnte.

Die asiatische Hornisse ist an ihrem schwarzen Körper mit den markanten gelben Beinen zu erkennen. Obwohl Stiche für gesunde Menschen in der Regel keine Gefahr darstellen, können sie dennoch Reizungen hervorrufen, insbesondere an sensiblen Körperstellen wie den Augen. Allergikern wird geraten, besonders vorsichtig zu sein und entsprechenden Abstand zu halten.

Forschung und Bekämpfung

Die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse gestaltet sich schwierig. Neue Bekämpfungsansätze wie Aktivkohlestaub und Kieselgur werden derzeit erprobt. Zudem gibt es laufende Forschungsinitiativen zur Entwicklung biologischer Bekämpfungsmethoden. Um die Situation besser zu überwachen, kooperieren Behörden, Imker und Bürger intensiver in der Erfassung der Nester. Die Zusammenarbeit dieser Gruppen ist entscheidend, um den Bedrohungen, die von der Asiatischen Hornisse ausgehen, wirksam begegnen zu können. Langfristige Studien zur Evaluierung der Auswirkungen auf die Insektenfauna sind dringend notwendig.

Die Herausforderung durch die Asiatische Hornisse ist Teil eines größeren Problems: In Deutschland gibt es rund 900 etablierte Neobiota-Arten. Diese invasive Spezies stellen eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Natur dar. Der Klimawandel könnte diese Problematik noch verschärfen, da er die klimatischen Barrieren, die ihr Vorkommen derzeit begrenzen, abschwächen könnte. Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein für invasive Arten zu schärfen und entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung und Überwachung zu ergreifen.

Für Tipps zur Bekämpfung und zum Erkennen von Nester und Hornissen wird dringend empfohlen, Experten zu Rate zu ziehen; Eigenversuche sind aufgrund der Gefährlichkeit nicht ratsam. Angesichts der Komplexität des Problems bleibt abzuwarten, wie effektiv die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Asiatischen Hornisse sein können.

Mehr über diese Entwicklungen und die Notwendigkeit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit für die Bekämpfung invasive Arten erfahren Sie unter folgenden Links: Der Westen, Velutina, und BFN.

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Ort Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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