Zahl der Frauenhilfeanfragen nach Partnerschaftsgewalt sprunghaft gestiegen!

Eckernförde, Deutschland - Die Zahl der Frauen, die Hilfe nach Partnerschaftsgewalt suchen, hat alarmierend zugenommen. Laut kn-online suchten im letzten Jahr 500 Betroffene Unterstützung bei den Beratungsstellen „Via“ in Eckernförde und Rendsburg. Der Anstieg von Gewalterfahrungen zeigt, dass der gesellschaftliche Handlungsbedarf unabdingbar ist.

Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die Dringlichkeit dieser Angebote. Eine Frau musste nach einer körperlichen Auseinandersetzung mit ihrem Partner in Sicherheit gebracht werden. Zunächst wurde sie in einem Hotelzimmer untergebracht, jedoch spürte ihr Partner sie erneut auf. In einer heimlichen Abreise wurde sie schließlich in eine andere Stadt gebracht und in einem Frauenhaus in Süddeutschland untergebracht.

Rolle der Beratungsstellen

Insgesamt stehen in Deutschland rund 750 Fachberatungsstellen für Gewalt gegen Frauen zur Verfügung, wie bmfsfj erläutert. Die Beratungsstellen bieten ein breites Spektrum an Unterstützung, das von der Krisenintervention bis zur allgemeinen Lebensberatung reicht. Dies ist entscheidend, um Frauen in schwierigen Lebenssituationen schnell zu helfen.

Das Engagement für die gesellschaftliche Gleichberechtigung von Frauen und die Sichtbarkeit von Partnerschaftsgewalt sind zentrale Aspekte. In Schleswig-Holstein wurde das Hochrisikomanagement eingeführt, was zu einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen Polizei, Beratungsstellen, Jugendamt und anderen Behörden geführt hat. Im vergangenen Jahr wurden 36 Hochrisikofälle im Kreis Rendsburg-Eckernförde gezählt.

Neue Herausforderungen durch Flucht

Ein besorgniserregender Trend ist die Zunahme von Fällen unter geflüchteten Frauen aus der Ukraine, die von sexueller Nötigung und Übergriffen berichten. Viele dieser Frauen zögern jedoch, Kontakt zu Beratungsstellen aufzunehmen, was oft an negativen Erfahrungen mit der Polizei in ihren Herkunftsländern sowie an der Angst vor staatlichen Behörden liegt. Die Beratungsangebote sind für die Betroffenen anonym und kostenlos, was zur Überwindung dieser Hemmschwellen beitragen kann.

Die Beraterinnen der „Via“-Beratungsstelle engagieren sich auch in Schulen, um Jugendliche über Beziehungsgewalt aufzuklären. Sie haben Workshops in 14 Schulen des Kreises durchgeführt, die auf eine hohe Nachfrage und positive Rückmeldungen gestoßen sind. Die präventive Arbeit ist besonders wichtig, um frühzeitig auf das Thema Gewalt in der Partnerschaft hinzuweisen.

Beratung und Unterstützung für alle

Die Frauenberatungsstellen bieten eine wichtige Anlaufstelle für gewaltbetroffene Frauen. Die Mitarbeiterinnen unterliegen der Schweigepflicht und sind darauf spezialisiert, in Krisensituationen Unterstützung zu leisten. Neben der telefonischen Beratung rund um die Uhr unter der Telefonnummer 116 016, die auch in mehreren Sprachen verfügbar ist, stehen zahlreiche Ressourcen bereit, um sowohl Frauen als auch Männern in Krisensituationen zu helfen, wie durch die verschiedenen Organisationen frauen-gegen-gewalt und andere spezialisierte Stellen.

Die fortlaufende Zunahme an Fällen von Partnerschaftsgewalt macht deutlich, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Umso wichtiger ist es, die bestehenden Beratungs- und Hilfsangebote zu nutzen und weiter auszubauen, um einer weiteren Zunahme von Gewalt entgegenzuwirken.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ort Eckernförde, Deutschland
Verletzte 500
Quellen