Influencerin Valeria Marquez während Livestream erschossen – Aufruf zum Handeln!

Zapopan, Mexiko - Die brutale Ermordung der 23-jährigen mexikanischen Influencerin Valeria Marquez hat in Mexiko und darüber hinaus für Entsetzen gesorgt. Am Dienstag wurde Marquez während eines Livestreams auf TikTok erschossen, als sie gerade aus ihrem Schönheitssalon „Blossom The Beauty Lounge“ in Guadalajara, Jalisco, über Lifestyle und Beauty sprach. Mit über 113.000 Followern war sie eine beliebte Figur auf der Plattform.

Während der Übertragung hielt Marquez ein plüschiges, rosa Schweinchen in der Hand und äußerte besorgte Worte: “Er kommt.” Kurz darauf stellte eine männliche Stimme die Frage: “Hallo, bist du Valeria?”. In dem Moment schaltete sie das Mikrofon ab, gefolgt von Schüssen, die sie lebensbedrohlich verletzten. Beamte fanden sie noch in ihrem Stuhl sitzend, nachdem sie offenbar zwei Mal getroffen worden war. Der Täter floh danach mit einem Motorrad.

Femizid und geschlechtsspezifische Gewalt

Die Staatsanwaltschaft von Jalisco hat umgehend eine Untersuchung unter den Femizid-Protokollen eingeleitet. Diese Protokolle berücksichtigen verschiedene Aspekte geschlechtsspezifischer Gewalt, einschließlich des sexuellen Missbrauchs und degradinger Gewalt. Der Vorfall macht deutlich, dass in Mexiko eine alarmierende Rate an Femiziden herrscht, mit zehn Frauen oder Mädchen, die täglich ermordet werden. Besonders in der Region Jalisco wurde Marquez‘ Mord als der achte Femizid in diesem Monat registriert.

Valeria Marquez war nicht nur Influencerin, sondern auch Unternehmerin. Der Salon, den sie 2024 eröffnet hatte, war ein Ausdruck ihrer Leidenschaft für Schönheit. Ihre Ermordung erschütterte die Gemeinschaft, da sie erst kürzlich einen lokalen Schönheitswettbewerb gewonnen hatte.

Die Bürgermeister von Zapopan, Juan Jose Frangie, erklärte, dass es keinen Hinweis darauf gebe, dass Marquez zuvor Drohungen gemeldet habe. Dies wirft Fragen über präventive Maßnahmen auf und zeigt, wie tief verwurzelt die Gewalt gegen Frauen in der Gesellschaft ist. In Mexiko, das die vierthöchste Femizid-Rate in Lateinamerika aufweist, sind staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt oft unzureichend.

Gesellschaftliche Reaktionen und Proteste

Die Ermordung von Marquez hat landesweite Proteste ausgelöst und das Bewusstsein für Femizide geschärft. Laut Amnesty International wird der Umgang der Behörden mit femizidalen Gewaltverbrechen häufig kritisiert, da nur ein geringer Prozentsatz dieser Verbrechen auch eingehend verfolgt wird. Beispielsweise wurden von fast 3.750 ermordeten Frauen im Jahr 2021 lediglich 1.004 offiziell als Femizide eingestuft.

In den letzten Jahren hat die feministische Bewegung in Mexiko zunehmend an Sichtbarkeit gewonnen, obwohl ihre Stimmen oft als „sehr konservativ“ abgetan werden. In zahlreichen Fällen erlebten die Protestierenden staatliche Repression, bei der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten vorgingen.

Präsidentin Claudia Sheinbaum reagierte auf den Vorfall und gab an, dass sie keine Informationen über ein mögliches Motiv für Marquez’ Ermordung habe. Der Fall verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, gegen die patriarchalen Strukturen vorzugehen, die in Mexiko Frauen nach wie vor in ständiger Gefahr sehen.

Marquez’ tragischer Tod bleibt in den Herzen ihrer Anhänger und vielen anderen, die gegen Femizide kämpfen, unvergessen. Der Slogan „Ni una menos“ wird weiterhin bei Protesten genutzt, um ein Ende der Gewalt gegen Frauen zu fordern.

Mehr über den Vorfall und die gesellschaftlichen Auswirkungen in Mexiko können Sie in den Berichten von Al Jazeera, Devdiscourse und fr.de nachlesen.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ursache Femizid
Ort Zapopan, Mexiko
Verletzte 1
Quellen