Drei Priester aus Wipperfürth: Helden des Glaubens gegen den NS-Terror

Der Artikel beleuchtet das Schicksal dreier katholischer Priester aus Wipperfürth, die im NS-Widerstand für ihren Glauben litten.
Der Artikel beleuchtet das Schicksal dreier katholischer Priester aus Wipperfürth, die im NS-Widerstand für ihren Glauben litten. (Symbolbild/NAG Archiv)

Wipperfürth, Deutschland - In Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes werden die Schicksale dreier katholischer Priester aus der Region Wipperfürth wieder lebendig. Hubert Berger, Friedrich Dinstühler und Leopold Mathäus Delhez machten einen Preis an die christlichen Werte geltend und wurden dafür verfolgt. Diese Priester sind Teil des Werkes „Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“, herausgegeben von Prälat Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. In diesem sind über 1000 Katholiken verzeichnet, die als Märtyrer gelten, weil sie aufgrund ihres Glaubens Leiden erlitten oder ihr Leben verloren.Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

Die Lebensgeschichten dieser Priester sind zutiefst beeindruckend und zeigen den Mut, der erforderlich war, um gegen das Regime zu stehen. Hubert Berger, geboren am 6. Oktober 1889 in Furth, wurde 1915 zum Priester geweiht. Seine kritischen Predigten führten zu seiner Verhaftung durch die Gestapo. Nach seiner Rückkehr aus dem Konzentrationslager Dachau am 4. April 1945 wurde er in seiner Gemeinde gefeiert, verstarb jedoch 1948 an den Folgen seiner Haft. Er hinterließ ein Erbe von Entschlossenheit und Glauben.

Friedrich Dinstühler und Leopold Mathäus Delhez

Friedrich Dinstühler, ebenfalls ein Schüler des Engelbert-von-Berg-Gymnasiums, wurde am 20. Oktober 1886 in Marienheide geboren. Nachdem er in den 1920er Jahren als Priester tätig war, geriet er aufgrund seiner Ablehnung der NS-Ideologie schnell in Konflikt mit den Behörden. Seine Verhaftung und der anschließende Tod am 30. März 1945 kurz vor der Befreiung durch die Allierten sind ein weiteres Beispiel für den hohen Preis, den viele Priester zahlten. In Marienheide erinnert eine Stele an sein Wirken sowie ein Stolperstein in Eschweiler, der 2015 gesetzt wurde.

Leopold Mathäus Delhez, geboren im Jahr 1879, war Pfarrer in Wipperfürth-Agathaberg und Mürringen. Seine Festnahme im Mai 1942 führte ihn ins KZ Dachau, wo er am 27. Januar 1943 an einer Ruhrepidemie starb. Seine Denunziation zeigt, wie sehr das regimekritische Verhalten von Katholiken verfolgt wurde, was von einer breiten gesellschaftlichen Ablehnung des Nationalsozialismus zeugt.

Die Kirche im Nationalsozialismus

Das Verhältnis der katholischen Kirche zum Nationalsozialismus ist von Komplexität geprägt. Während der Nationalsozialismus versuchte, jegliche Form des Christentums durch Ideologien der Rassenlehre und der Blutreligion zu ersetzen, fanden einige Priester und Laien die Courage, sich dem entgegenzustellen. Studien zeigen, dass etwa 95% der Geistlichen im KZ Dachau katholisch waren, und über 1034 von ihnen starben dort, meist nicht an natürlichen Ursachenkatholisch.de berichtet.

Vor 1933 hatte die katholische Kirche enge Verbindungen zur Zentrumspartei und stellte sich klar gegen die NSDAP. Nach dem Reichskonkordat von 1933 war die Zusammenarbeit der Kirche mit dem NS-Staat jedoch häufig von pragmatischen Kompromissen geprägt, um den Selbstschutz der Institution zu gewährleisten. Doch die Verfolgung blieb real; ziviler Ungehorsam war bei vielen Katholiken verbreitet, auch wenn die Dokumentation darüber oft spärlich war.

Die Schicksale von Berger, Dinstühler und Delhez stehen stellvertretend für die vielen Priester, die unter dem Regime litten und für ihren Glauben eintraten. Ihr Erbe ist eine Mahnung, die Erinnerungen an den Widerstand lebendig zu halten und die gemeinsamen Werte des Glaubens zu bewahren. Die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Verdienste wird auch durch Stolpersteine und Gedenktafeloffensive sichtbarer, um künftige Generationen zu sensibilisieren.

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Ort Wipperfürth, Deutschland
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