Verborgene Schätze und ruinöse Relikte: Die Faszination der Lost Places!
Schloss Dwasieden, 18528 Sassnitz, Deutschland - In Europa gibt es zahlreiche „Lost Places“, die einst als prächtige Schlösser und Burgen dienten, aber heute verfallen sind. Diese verlorenen Orte ziehen zunehmend die Aufmerksamkeit von Abenteurern und Geschichtsliebhabern an, da sie Geschichten vergangener Zeiten erzählen und gleichzeitig die Vergänglichkeit der menschlichen Schöpfung verdeutlichen. Laut LN-Online berichten viele dieser Orte von einem eindrucksvollen architektonischen Erbe, das durch Kriege, wirtschaftlichen Niedergang und Naturkatastrophen beeinträchtigt wurde.
Die Faszination für solche Orte hat in den letzten Jahren zugenommen, jedoch birgt das Betreten dieser Ruinen Risiken. Unberechtigter Zutritt zu privatem Gelände kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, und es besteht potentielle Verletzungsgefahr. Dietmar Arnold engagiert sich für die Denkmalpflege und betont, dass die „Lost Places“-Gemeinschaft verantwortungsvoll agieren sollte, um diesen kulturellen Erbes keinen weiteren Schaden zuzufügen, wie auf National Geographic hervorgehoben wird.
Beispiele von verlorenen Orten
- Schloss Dwasieden auf Rügen: Ehemals eine Schiffsartillerie-Schule, wurde es 1948 von sowjetischen Truppen gesprengt. Heute sind nur noch Ruinen vorhanden; das Anwesen ist im Besitz eines Investors, der historische Führungen anbietet.
- Schloss Vitzenburg in Sachsen-Anhalt: Dieses Schloss, dessen Geschichte bis ins 8. Jahrhundert reicht, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Kinderheim genutzt und steht seit 1996 leer. Es war zuletzt als Kulisse für die Serie „Bibi und Tina“ in Gebrauch.
- Villa Sbertoli in der Toskana: Diese ehemalige psychiatrische Klinik hat keine originale Innenausstattung mehr, und das Gelände ist zum Teil seit 2015 öffentlich zugänglich.
- Kasteel de Borght in Belgien: Mit Ursprüngen im 15. Jahrhundert konnte die denkmalgeschützte Anlage kürzlich verkauft werden, jedoch ist der aktuelle Eigentümer unbekannt.
- Schloss Lowther in England: Ursprünglich im 17. Jahrhundert erbaut, steht es seit 2011 wieder für Besichtigungen zur Verfügung, nachdem es mehrere Jahrzehnte dem Verfall überlassen war.
Die Details zu diesen und weiteren „Lost Places“ lassen sich in dem Buch „Zauber der Vergänglichkeit“ von Historiker Michael Kerrigan finden, das 100 dieser verfallenen Bauwerke von Belgien bis China behandelt. Laut Kerrigan zeigen diese Orte die Vergänglichkeit und den Verlauf der Geschichte auf, was sie von gut erhaltenen Bauwerken unterscheidet und ihre eigene Faszination ausmacht.
Herausforderungen des Erbes
Die Herausforderung, diese Orte zu bewahren, ist riesig. Corinna Tell vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz weist darauf hin, dass nicht alle Denkmale entsprechend erhalten werden. Oft kommt es zu Vandalismus durch Randalierer, die durch die Veröffentlichung von Bildern angelockt werden. Zudem tragen Behörden und Stadtplaner zur Zerstörung der Orte bei.
Die Recherche und das Finden unberührter Lost Places erfordern zudem viel Engagement, wie Nic erklärt. Methoden umfassen Luftaufnahmen, Archivrecherche sowie den Austausch mit anderen Interessierten. Dabei ist es wichtig, beim Betreten solcher Orte vorsichtig zu sein und im besten Fall eine Erlaubnis einzuholen, um rechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden. Unrechtmäßiges Betreten wird oft hart geahndet.
Insgesamt bleibt die Erkundung von „Lost Places“ ein faszinierendes, aber auch herausforderndes Unterfangen, das sowohl Neugier als auch Respekt für den Verfall und die damit verbundenen Geschichten erfordert.
Für weitere Informationen zu verfallenen Schlössern und deren Geschichten, siehe auch die Berichte von LN-Online, AD-Magazin und National Geographic.
Details | |
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Vorfall | Vandalismus |
Ursache | Verfall, rechtliche Konsequenzen, Verletzungsgefahr |
Ort | Schloss Dwasieden, 18528 Sassnitz, Deutschland |
Schaden in € | 2500000 |
Quellen |