Berliner Startup verwandelt Simson in leise, grüne E-Maschine!
Sachsen, Deutschland - Das Berliner Start-up Second Ride revolutioniert die Welt der klassischen Simson-Mopeds mit einem innovativen Umbausatz, der es ermöglicht, diese Kultfahrzeuge elektrisch zu betreiben. Sven Deckert, ein 43-jähriger Bastler, hat seine Simson erfolgreich auf Elektromobilität umgerüstet. Laut Tag24 fährt er jetzt emissionsfrei durch die Straßen, ohne den typischen 2-Takt-Motorensound. Der Umbau, der lediglich zwei Stunden in Anspruch nahm, wird mittlerweile von vielen Hobbyisten in Sachsen durchgeführt.
Die Umbausätze von Second Ride kosten knapp 3000 Euro und setzen auf ein nachhaltiges Konzept: Der originale Kolbenschieber bleibt erhalten, während ein Elektro-Motor an dessen Stelle installiert wird. Der Akku, der die ifa-Sitzbank ersetzt, hat eine Kapazität von 1,9 Kilowatt und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern nach fünf Stunden Ladezeit. Dutzende von Kunden haben bereits von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, und 80 Prozent der Käufer entscheiden sich für den Selbstumbau.
Entwicklung und Verbesserungen
Bodo Jendreizik, ein zufriedener Kunde, berichtete, dass sich die Auslieferung seines Umbausatzes mehrfach verzögert hat, aber die Wartezeit für Verbesserungen genutzt wurde. Die neuen Kits enthalten nun Gussteile anstelle von Kunststoff und eine angepasste Optik des Akkus. „Der Umbau war einfach und die Anleitung sehr hilfreich“, so Jendreizik.
Die Nachfrage nach diesen Umbauten zeigt, wie sich der Markt in der Elektromobilität entwickelt. Bis heute hat Second Ride über 800 dieser Kits verkauft und mehrere Werkstätten in Sachsen unterstützen die Bastler bei ihren elektrischen Abenteuern. Laut Deckert dient der Umbau nicht nur der persönlichen Freude, sondern hat auch das Ziel, die alten Simson-Modelle vor der Schrottpresse zu retten.
Zukunft der Elektromobilität
Die Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der globale Fokus auf nachhaltige Mobilität steigt. Ein Bericht von Reev prognostiziert, dass Elektromobilität 2025 vor entscheidenden Weichenstellungen steht. Im Hinblick auf die EU-Klimaziele wird erwartet, dass Elektrofahrzeuge bis 2025 einen Marktanteil von über 30 Prozent bei den Neuzulassungen erreichen, besonders in Europa und China.
Innovationen in der Batterietechnologie und der Ausbau der Ladeinfrastruktur werden als zentral angesehen, um die Akzeptanz von E-Fahrzeugen zu fördern. Die Entwicklung von Schnellladestationen und der Fokus auf die Bereitstellung von Ladestationen in Wohnanlagen und ländlichen Gebieten könnte den Wandel weiter beschleunigen.
Die Herausforderungen, wie die Netzstabilität bei gleichzeitiger Ladung mehrerer Elektrofahrzeuge, bleiben jedoch bestehen. Erste Lösungen durch intelligente Lastmanagementsysteme werden bereits diskutiert. Gleichzeitig ist die Rohstoffversorgung für Batterien und die Nachhaltigkeit der Materialien ein großes Thema, das die Industrie in den nächsten Jahren beschäftigen wird.
Zusammenfassend führt der Umbau von konventionellen Fahrzeugen in die Elektromobilität das Prinzip der Nachhaltigkeit in den Alltag vieler Menschen ein. Sven Deckerts Erfahrung ist nur ein Beispiel dafür, wie alte Werte mit neuer Technik kombiniert werden können, um eine umweltfreundliche Zukunft zu ermöglichen. Die Vision von Second Ride und den vielen Bastlern wird so nicht nur zu einer individuellen Lösung, sondern auch zu einem Beitrag zur globalen Veränderung in der Mobilität.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Sachsen, Deutschland |
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