Schulbus-Abschaffung im Alb-Donau-Kreis: Eltern wehren sich!

Der Alb-Donau-Kreis streicht ab August 2025 das kostenlose Schulbusabo für Grundschüler, betroffen sind 2.000 Kinder.

Der Alb-Donau-Kreis streicht ab August 2025 das kostenlose Schulbusabo für Grundschüler, betroffen sind 2.000 Kinder.
Der Alb-Donau-Kreis streicht ab August 2025 das kostenlose Schulbusabo für Grundschüler, betroffen sind 2.000 Kinder.

Schulbus-Abschaffung im Alb-Donau-Kreis: Eltern wehren sich!

Im Alb-Donau-Kreis droht eine signifikante Veränderung für die Familien von Grundschülern: Ab August 2025 wird das kostenlose Busabo für Kinder der Klassen 1 bis 4 abgeschafft. Dies betrifft rund 2.000 junge Schülerinnen und Schüler und wird von den Verantwortlichen als notwendige Kostensenkung angesehen, um jährlich eine Million Euro einzusparen. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfangreichen Sparprogramms aufgrund eines Defizits von bis zu 17 Millionen Euro, wie SWR berichtet.

Die Entscheidung des Kreistags, die bereits Ende Mai gefallen ist, sorgt für große Besorgnis unter den Eltern. Besonders in ländlichen Gebieten sind viele Kinder auf den Schulbus angewiesen, um zur Schule zu gelangen. Eine Mutter aus Hörvelsingen, Melanie Metwalli, bringt es auf den Punkt: „Die Kosten werden auf die Familien abgewälzt.” Zukünftig müssen Eltern für das Busabo etwa 40 Euro pro Monat zahlen. Bei mehreren Kindern wird die finanzielle Belastung schnell enorm; bis zu 1.500 Euro pro Jahr könnte das kosten.

Online-Petition ins Leben gerufen

Gegen diese unerfreuliche Entwicklung haben betroffene Eltern eine Online-Petition gestartet. Seit dem 9. Juni haben sich bereits rund 2.000 Unterstützer:innen gefunden, die sich für die Beibehaltung des kostenlosen Schulwegs für Grundschulkinder einsetzen. Ziel ist es, den Kreistag dazu zu bewegen, den Beschluss zu überdenken und die finanzielle Belastung der Familien nicht weiter zu steigern. Besonders Familien mit mehreren Kindern werden stark betroffen sein, da die Entlastung für dritte und weitere Kinder ohne Ersatz gestrichen wird. Dies könnte im Endeffekt mindestens 473 Euro mehr pro Jahr pro Kind kosten, wie OpenPetition darlegt.

Die Problematik ist nicht neu und zeigt sich auch in anderen Landkreisen. Im Kreis Heidenheim beispielsweise zahlen Eltern seit 30 Jahren einen Eigenanteil für die Schulbeförderung, was dort etwa 30 Euro pro Monat beträgt. Auch im Ostalbkreis liegt der Eigenanteil bei rund 20 Euro. Diese zusätzlichen Kosten werden insbesondere in ländlichen Regionen als große Belastung wahrgenommen.

Rechtliche Lage zur Schülerbeförderung

Wie es um die rechtlichen Rahmenbedingungen der Schülerbeförderung steht, erklärt die Advocard: Die Beförderung der Schüler ist in Deutschland Sache der Bundesländer, wobei öffentliche Schulträger wie Städte und Landkreise die Verantwortung übernehmen müssen. In vielen Bundesländern, darunter Bayern und Nordrhein-Westfalen, ist die Beförderung für Grundschüler ab einer Distanz von mindestens zwei Kilometern zur Schule kostenfrei.

Die Abschaffung des kostenlosen Busangebotes trifft die Familien unvorbereitet, zumal gerade in ländlichen Gebieten Schüler auf die Schulbeförderung angewiesen sind. Landrat Heiner Scheffold hat betont, dass eine Neubewertung in Zukunft denkbar sei, jedoch könne der Beschluss für das kommende Schuljahr nicht mehr zurückgenommen werden.

Die Diskussion um die Schülerbeförderung zeigt nicht nur die finanziellen Herausforderungen für Familien im Alb-Donau-Kreis auf, sondern auch die allgemeine Problematik der Zugänglichkeit öffentlicher Verkehrsmittel im ländlichen Raum. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob der Kreistag auf den Druck der Eltern reagieren wird.