Junger Storch fällt aus Nest: Rettungsaktion in Riedlingen gestartet!

Junger Storch fällt aus Nest: Rettungsaktion in Riedlingen gestartet!
In Riedlingen ist momentan ein junger Storch in aller Munde. Der stolze Flugvogel wurde zwischen der Kreissparkasse und der Stadtmauer entdeckt, nachdem er aus seinem Nest gefallen war. Eine aufmerksame Mitarbeiterin der Schwäbischen Zeitung öffnete am Morgen die Fenster und entdeckte das Nestflüchtling, der trotz seines schwarzen Schnabels, der sich erst ab etwa neun Wochen rot färbt, nicht so recht wusste, wo er hingehörte.
Der Nabu-Vorsitzende Joachim Kieferle wurde schnell verständigt und machte sich mit einer Rohrverkleidung auf den Weg, um den Storch zu sichern. Man kann sich vorstellen, wie der kleine Kerl sich gegen die Hilfe wehrte und heftig flatterte. Dennoch wurde der Storch schließlich in die Obhut von Kieferle und zu Tierärztin Jutta Berger gebracht, wo glücklicherweise keine Verletzungen festgestellt wurden. Es wird vermutet, dass er bei seinem Sturz aus dem Nest verletzt wurde, doch nun scheinen alle Bedenken zerstreut.
Die Versorgung des kleinen Storches
Die Rettungsaktion entwickelte sich weiter: Joachim Kieferle brachte das Tier zur Tierärztin Jutta Berger, die keine physischen Schäden feststellen konnte. Der Storchenberinger Armin Bochtler war ebenfalls schnell zur Stelle und holte den jungen Storch zur Auffangstation in Mössingen. Der Storch wog 2200 Gramm und galt damit als relativ leicht für sein Alter.
Ursprünglich war die Idee, den Vogel auf der Donauinsel wieder fliegen zu lassen. Doch der Storch humpelte und verweigerte den Flug. Bochtler erklärte, dass eine Rücksetzung ins Nest mit einer Drehleiter nicht nur riskant gewesen wäre, sondern auch andere Nestlinge in Gefahr gebracht hätte. Solche Entscheidungen zeigen, dass nicht nur die Störche, sondern auch ihre Betreuer ein gutes Händchen haben müssen.
Wissenswertes über die Beringung von Störchen
Die Geschichte des Storchenvereins wird spannend, wenn man bedenkt, dass die Beringung von Vögeln eine etablierte Methode in der ornithologischen Forschung ist. Bereits 1899 begann der Däne Mortensen, Vögel mit nummerierten Metallringen zu kennzeichnen, was die Grundlage für die moderne Vogelberingung bildete. Sämtliche Informationen über diese Methode erlangen großen Wert bei der Forschung über Zugverhalten, Ansiedlungsmuster und sogar Lebensdauer von Störchen.
In Hessen beispielsweise werden Störche mit speziellen ELSA-Ringen beringt, die zwei Kunststoffteile umfassen, um eine einfache Ablesbarkeit zu gewährleisten. Auch in Wabern hat die Beringung seit 2012 Einzug gehalten, mit der ersten Beringung im Jahr 2018. Hier haben die Horstbesitzer stets ein Mitspracherecht, wenn es darum geht, ob ein Storch beringt wird.
Die Rolle der Gemeinschaft
Vereine und Organisationen spielen eine wichtige Rolle in der Betreuung und Forschung rund um die Störche. Umweltpädagogik wird großgeschrieben, und die Vogelberingungsstationen bieten regelmäßig Veranstaltungen, damit sich Interessierte über das spannende Leben der Vögel informieren können.
Die Rettung und Pflege des jungen Riedlinger Storches ist ein schönes Beispiel, wie Gemeinschaft und Naturschutz zusammenarbeiten, um Tieren in Not zu helfen. Hier wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Verbundenheit zur Natur gestärkt. Das nächste Mal, wenn Sie vielleicht einen Storch sehen, denken Sie daran: Sein Weg ist oft von vielen helfenden Händen geprägt!