Elterntaxis gefährden Kinder: So wird der Schulweg sicherer!
Mannheim verbessern Schulweg-Sicherheit: Maßnahmen gegen Elterntaxis und gefährliche Verkehrssituationen an Schulen.

Elterntaxis gefährden Kinder: So wird der Schulweg sicherer!
In den letzten Wochen wurde das Thema Sicherheit im Schulumfeld verstärkt diskutiert. Besonders in Mannheim, wo es laut mrn-news.de gefährliche Verkehrssituationen rund um Schulen gibt, hat die Stadt mit verschiedenen Maßnahmen reagiert. Die morgendlichen und mittäglichen Spitzenzeiten stellen eine große Herausforderung dar. Aus diesem Grund hat der städtische Ordnungsdienst zu Beginn des Schuljahres verstärkt Kontrollen durchgeführt, die Geschwindigkeitsmessungen und Aufklärungsgespräche für Autofahrer beinhalteten. Bürgermeister Dr. Volker Proffen appelliert an die Eltern, das Auto stehen zu lassen und die Kinder zu ermutigen, selbstständig zur Schule zu gehen. Damit soll nicht nur das Unfallrisiko gesenkt, sondern auch das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt werden.
Ein Blick auf die Zahlen: Vom 15. September bis zum 10. Oktober wurden 234 Parkverstöße in sicherheitsrelevanten Bereichen festgestellt, darunter Zebrastreifen und Ampelbereiche. „Elterntaxis“ führen häufig zu unübersichtlichen Verkehrssituationen, die für Kinder gefährlich sind. Daher fordert die Verwaltung Autofahrer auf, aufmerksam zu fahren und ausschließlich in erlaubten Bereichen zu parken.
Sichere Schulwege für Kinder
Das Thema „Schulwege“ ist nicht nur in Mannheim ein heißes Eisen. Auch bundesweit zeigen Statistiken, dass viele Kinder während des Schulwegs in Gefahr geraten. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2022 etwa 20.500 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren bei Verkehrsunfällen verletzt, wobei die meisten nicht zu Fuß unterwegs waren. Verkehrsexperte Simon Höhner weist darauf hin, dass Kinder am sichersten zur Schule kommen, wenn sie zu Fuß gehen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass ein Viertel der Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringt, was wiederum das Verkehrsaufkommen vor Schulen erhöht. Diese Problematik hat dazu geführt, dass 86 Prozent der Eltern im Verkehrsicherheitsreport 2019 von DEKRA das Autofahren mit dem Kind zur Schule als unangemessen bewerten.
- 57% der Befragten kritisieren, dass es zu viele Autos vor den Schulen gibt.
- 56% sehen gefährliche Verkehrssituationen durch Elterntaxis.
- 55% wünschen sich abgetrennte Hol- und Bringzonen für die Schüler.
Diese Anliegen werden von deutschlandfunk.de und dem ADAC aufgegriffen. Beide Organisationen empfehlen, dass Eltern ihre Kinder selbstständig zur Schule gehen lassen. Dies fördert nicht nur das Sicherheitsbewusstsein, sondern auch die Konzentration und die Selbstständigkeit der Kinder. Konzepte wie der „Walking-Bus“ oder „Pedibus“, bei denen Eltern die Schüler begleiten, könnten ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Sicherheit haben. Außerdem bietet der ADAC Unterstützung bei der Einrichtung von Hol- und Bringzonen.
Die Zukunft der Schulstraßen
In Köln wird aktuell ein Pilotprojekt zur Einführung von „Schulstraßen“ an vier Schulen getestet, das bis zu den Osterferien läuft. Andere Städte wie Bonn und Frankfurt am Main ziehen ähnliche Initiativen in Betracht. Dies könnte einen wichtigen Schritt in Richtung sicherer Schulwege darstellen. Es ist jedoch zu beachten, dass in Deutschland rechtlich gesperrte Schulstraßen nicht vorgesehen sind; die Kommunen müssen eine Gefährdung nachweisen, um Straßen für den Verkehr zu sperren.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Förderung selbstständiger Schulwege in Verbindung mit gezielten Verkehrssicherheitsmaßnahmen einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Kinder leisten kann. Bürgermeister Dr. Proffen und die städtischen Behörden arbeiten weiter an Lösungen, um das Sicherheitsgefühl der Schüler und ihrer Eltern zu stärken.